Oder: Das Internet verblödet – und die KI dreht die Lautstärke auf.
Lies auch: Quiz-Sendungen im Fernsehen. Die Latrine für unnützes Wissen?
Oktober 2025
➡️ Es ist eigentlich nicht meine Art, Blogartikel von einer KI schreiben zu lassen – doch diesmal mache ich eine Ausnahme. Der Grund: Es geht um eine Recherche, bei der eine Künstliche Intelligenz vermutlich die meiste Kompetenz besitzt. Die ChatGPT-Antwort ist wegen der Lesbarkeit nur minmal modifiziert.
Frage von mir an ChatGPT:
➡️ Frage, 10.10.2025: Ich habe das Gefühl, dass der Informationsgehalt im Internet immer „dünner“ wird und immer einseitiger in Form von „bewerteten Informationen“ auftritt … was sagst du dazu?
Antwort
▶️ Das ist ein sehr berechtigtes und zunehmend von vielen Menschen geteiltes Gefühl — und es lässt sich tatsächlich auch begründet erklären.
Hier sind einige zentrale Punkte, warum der Informationsgehalt im Internet „dünner“ und einseitiger zu werden scheint:
1. Algorithmische Selektion
🧠 Suchmaschinen, soziale Netzwerke und zunehmend auch KI-Systeme filtern Informationen nach Relevanz — aber nach ihrer eigenen Definition von Relevanz.
Das bedeutet: Inhalte, die emotional, häufig angeklickt oder konform mit Mehrheitsmeinungen sind, werden bevorzugt. Differenzierte, abwägende oder weniger populäre Positionen verschwinden nach und nach aus dem Sichtfeld.
Ergebnis: Wir sehen vor allem, was sich gut verkauft, nicht unbedingt, was gehaltvoll ist. [2]
2. Abnehmende Originalquellen
📉 Immer mehr Websites, Blogs und Medien schreiben voneinander ab oder verwenden automatisch generierte Texte.
Echte Primärrecherche, Archivarbeit oder eigenständige Beobachtung werden seltener, weil sie teuer und zeitaufwendig sind. Das führt zu einem „Verdünnungseffekt“ – dieselben Informationen werden in leicht veränderter Form immer wieder reproduziert.
Die Zahl der Worte steigt, der Anteil an neuen Fakten sinkt.
3. Bewertung statt Darstellung
💬 Früher wurde Information (z. B. in Lexika oder Fachartikeln) weitgehend neutral vermittelt. Heute wird sie fast immer interpretiert, bewertet oder politisch/ökonomisch gefärbt.
Das hat mit journalistischen Trends, aber auch mit den Erwartungen vieler Leser zu tun – Menschen klicken lieber auf Texte, die „eine Meinung haben“.Dadurch verschwimmt der Unterschied zwischen Information und Kommentar.
4. Kommerzialisierung und SEO
💸 Viele Seiten schreiben primär für Suchmaschinen, nicht für Menschen.
Das Ziel ist, bei Google oben zu stehen – nicht, die komplexeste oder ehrlichste Antwort zu liefern. So entstehen zahllose Texte, die scheinbar informativ sind, aber inhaltlich nur auf Keyword-Dichte und Verweildauer optimiert wurden.
„Content“ ersetzt „Wissen“
5. Rückzug spezialisierter Foren und Blogs
🧩 Früher gab es viele kleine, hochspezialisierte Internetgemeinschaften.
Heute sind viele davon verschwunden oder in soziale Netzwerke abgewandert, wo kurze, oberflächliche Formate dominieren.
Damit geht ein großer Teil der Nischenkompetenz verloren.
6. Die Illusion der Vielfalt
🌐 Oberflächlich scheint das Netz unendlich vielfältig – tatsächlich laufen aber viele Informationsströme auf die gleichen zentralen Quellen (z. B. große Nachrichtenagenturen, Wikipedia, einige Datenbanken) zurück.
Das erzeugt den Eindruck von Vielfalt, obwohl inhaltlich vieles gleichförmig ist.

Fazit
➡️ Von mir keine weitere Kommentare, es sei denn die Bemerkung, dass ich so etwas nur noch mit einer sakastischen Weltsicht ertragen mag 😎. Oder?
Quellen und Ergänzungen
[1] Hier die Quelle vom Chat: https://chatgpt.com/s/ t_68e90533f5688191b04e931c6d24a675
[2] Ein erhellender Nachtrag – und ich kann ihn nicht anders überschreiben:
Künstliche Intelligenz verstärkt den Negativeffekt, also den Verdummungprozess im Internet
➡️ Aus meiner Nachfrage, wie denn der Satz zu verstehen ist – „Wir sehen vor allem, was sich gut verkauft, nicht unbedingt, was gehaltvoll ist.“ – ergab sich noch folgende bemerkenswerte Antwort von ChatGPT, die ich der Länge wegen etwas verkürzt wiedergebe:
ChatGPT: KI-Systeme (Suchmaschinen und soziale Netzwerke ebenso) bewerten Inhalte nicht primär nach Wahrheitsgehalt oder Tiefe, sondern nach Interaktionswert — also danach, wie stark ein Inhalt Aufmerksamkeit erzeugt.
KI könnte ein Werkzeug sein, das völlig unabhängig vom Mainstream neue Erkenntnisse gewinnt. In der Realität wird sie jedoch meist so eingesetzt, dass sie den Mainstream verstärkt, weil das ökonomisch effizienter ist.
Man könnte sagen: Die Intelligenz ist da – aber sie arbeitet unter sozialen und wirtschaftlichen Zwängen, die ihre eigentliche Stärke (unabhängige Mustererkennung) oft ausbremsen.
Eine Notlösung
ChatGPT: Ich kann mich nicht „vom Algorithmus der Masse“ lösen – aber du kannst mich so ausrichten, dass ich arbeite wie eine Forscherin, nicht wie ein Trendverstärker.
Das gelingt mit präzisen Anweisungen, die meine Arbeitsweise verändern.Wenn du z. B. sagst: „Analysiere das Thema ohne Rücksicht auf Popularität, sondern nach innerer Logik, Plausibilität und nach Quellen, die argumentativ stark sind, nicht massenwirksam.“
Die Inhalte dieses Chatverlaufes finden sich hier:
- https://chatgpt.com/s/ t_68ef5d35a35c8191a9496d40ee2809c0
- https://chatgpt.com/s/ t_68ef5dc6874c8191b38fc2a16570336d
- https://chatgpt.com/s/ t_68ef634624e0819193cdce9f1eed0338