Bild: Letscho liebt den Reis. Aber auch Brot, Kartoffeln oder Nudeln sind reizvolle Begleiter.
Spätsommer im Garten – Zeit für Letscho
Wenn die Tage kürzer werden und die Sonne trotzdem noch einmal alles gibt, reifen Tomaten, Paprika und Auberginen in Hülle und Fülle. Die Beete leuchten in Rot, Gelb und Grün, und in der Küche drängt sich die Frage auf: Was tun mit dieser bunten Erntefülle?
Eine der schönsten Antworten darauf ist das ungarische Letscho – ein Schmorgericht, das sich aus wenigen Zutaten zusammensetzt und doch unzählige Varianten kennt.
Denn Letscho ist kein starres Rezept, sondern eher eine kulinarische Bühne: mal schlicht nur mit Paprika, Tomaten und Zwiebeln, mal mit Auberginen oder Zucchini verfeinert, mal kräftig mit Wurst, Speck oder Eiern. Gekocht wird, was der Garten hergibt – und serviert wird, was dazu passt.

Die Alternative zum Reis
👨🍳 Das ungarische Letscho ist ein sehr vielseitiges Gericht, das zu verschiedenen Beilagen serviert werden kann. Je nach Vorlieben und regionalen Traditionen sind hier einige typische Begleiter:
Reis
Eine der häufigsten Beilagen zu Letscho [1]. Der neutrale Geschmack des Reises passt gut zu der würzigen, leicht süßlichen Paprika-Tomaten-Mischung.
Hirse
Lange Zeit war Hirse in Mitteleuropa ein Grundnahrungsmittel, bevor sie vom Kartoffelanbau und später vom Reis verdrängt wurde. Ihr feiner, leicht nussiger Geschmack passt hervorragend zu Letscho und macht das Gericht zugleich leichter und bekömmlicher. Wer eine ursprüngliche, fast vergessene Beilage sucht, findet in Hirse eine lohnende Alternative.
Buchweizen
Der kräftig-herbe Buchweizen ist kein Getreide im eigentlichen Sinne, sondern ein Knöterichgewächs – dafür aber in Osteuropa und Russland tief verwurzelt. Seine rustikale Note bildet einen spannenden Kontrast zur süßlich-würzigen Paprika-Tomaten-Basis des Letscho. Besonders, wenn man das Gericht einmal weniger mediterran, sondern eher slawisch akzentuieren möchte, ist Buchweizen die richtige Wahl.
Nudeln
In Ungarn wird Letscho oft mit Galuska [2] (ungarische Eierteig-Nudeln, ähnlich wie Spätzle) serviert. Aber auch einfache Pasta wie Spaghetti oder Makkaroni harmonieren gut mit dem Gericht.
Kartoffeln
Letscho kann mit gekochten oder gebratenen Kartoffeln serviert werden. Auch Kartoffelbrei ist eine gute Beilage, da die weiche Konsistenz gut zu dem herzhaften Letscho passt.
Brot
Besonders in der ungarischen Küche wird Letscho oft mit frischem Weißbrot oder Baguette gegessen, um die Sauce aufzunehmen.
Polenta
In einigen Regionen wird Letscho mit Polenta serviert, was eine interessante und leicht nussige Geschmacksnote hinzufügt.
Polenta ist ein traditionelles Gericht aus Norditalien, das aus Maisgrieß (grobes Maismehl) zubereitet wird. Es wird durch langsames Kochen des Maisgrießes in Wasser oder Brühe zu einem Brei, der entweder cremig serviert oder nach dem Abkühlen in Scheiben geschnitten und gegrillt oder gebraten werden kann. Polenta ist vielseitig und kann als Beilage zu Fleisch, Gemüse oder Soßen gereicht werden.
Fleisch, Omlet, Spiegelei
Letscho wird manchmal auch als Beilage zu gegrilltem Fleisch, Würstchen oder Speck serviert. Auch als Füllung für ein Omelett oder zu gebratenen Eiern eignet es sich gut.
Diese Vielseitigkeit macht Letscho zu einem Gericht, das sich leicht an verschiedene Geschmäcker und Ernährungsgewohnheiten anpassen lässt.
Und am Ende nicht vergessen:
Joghurt oder Sauerrahm – als Klecks obendrauf, bringt Frische und mildert die Paprika-Süße.
Weitere Erläuterungen
[1] Letscho ist ein traditionelles ungarisches Gericht, das hauptsächlich aus Paprika, Tomaten, Zwiebeln und manchmal Knoblauch besteht. Es wird oft als Gemüsebeilage oder eigenständiges Gericht serviert und kann je nach Region oder Vorlieben durch Zugabe von Wurst, Speck oder anderen Zutaten variiert werden. Letscho ist eine Art Paprikagemüse-Schmorgericht und ähnelt in gewisser Weise dem französischen Ratatouille.
[3] Ungarische Galuska sind kleine Eierteignudeln, ähnlich wie Spätzle. Für die Zubereitung werden 250 g Mehl, 2 Eier, eine Prise Salz und etwa 100 ml Wasser zu einem zähflüssigen Teig vermengt. Der Teig wird durch eine Spätzlepresse in kochendes Salzwasser gegeben und die Galuska gekocht, bis sie an die Oberfläche steigen. Anschließend werden sie abgeseiht und in Butter geschwenkt.
👨🍳 Erstveröffenlicht: Thomas Jacob, 19.9.2024; ergänzt am 10.9.2025