Ungeplante Letscho-Produktion nach starkem Regen
👨🍳 Da es in den letzten vier Tagen ausgiebig geregnet hat, sind einige unserer Freilandtomaten aufgeplatzt. Kurzerhand haben wir uns entschieden, sie zusammen mit den reichlich vorhandenen Gemüsepaprika und Zucchini zu Letscho zu verarbeiten [1]. Unser Rezept dazu findest du hier online.
Einkochen im Selbstversorger-Alltag
Letscho ist neben dem Kochen von Tomatensauce eine der wenigen großen Einkochaktionen, die wir für unser Selbstversorger-Konzept nutzen. Das bedeutet nicht, dass wir sonst gar nichts einkochen, aber das geschieht eher in kleinen Mengen während des alltäglichen Kochens.
Die Tomaten reifen gut. Doch durch Regen sind etliche geplatzt. |
Effizientes Einkochen: Ein Beispiel
Im Tomatensuppen-Rezept von neulich habe ich gezeigt, wie man eine aromatische Suppe aus Tomaten und Rindfleischbrühe zubereiten kann und dabei gleich so viel kocht, dass nebenbei noch zwei oder drei Gläser als „Konserven“ übrig bleiben. Solche kleinen Aktionen sparen die großen Einkochaktionen, wie ich sie noch von früher kenne, wo die Hausfrau bis spät in die Nacht in der Küche stand, um einzuwecken.
Unser Gemüsegarten heute an einem noch trüben Tag. |
Bessere Planung für kontinuierliche Ernten
Oft wurde damals – durch mangelnde Planung – viel auf einmal angebaut, was dann alles auf einmal verarbeitet werden musste. Mit ein wenig Planung lässt sich das besser organisieren, sodass das ganze Jahr über, auch im Winter, genügend, aber nicht zu viel Gemüse geerntet werden kann. Darüber werde ich hier im Blog noch mehr berichten.
Paprika, Sorte ‚Feher‘. Sie reift auch in unserem Klima gut aus. |
Eigenwerbung: Gartenkalender für bessere Anbauplanung
In meinen vier immerwährenden Gartenkalendern (preiswert im Taschenbuchformat), die einen Almanach sowie Info- und Notizteil enthalten, habe ich die Grundlagen für die eigene Anbauplanung festgehalten. Diese Kalender dienen als Anregung und Leitfaden, um die eigenen Ernteerfolge zu beobachten. Dabei geht es oft darum, scheinbar nebensächliche Dinge als wichtige Details zu erkennen und das vermeintlich Wichtige manchmal hintanzustellen.
Ein hochwertiges Verschenk-Buch für viele Gelegenheiten zum kleinen Preis. |
Motivation zum Selbermachen
An dieser Stelle möchte ich etwas Grundsätzliches zum Kochen dieses Rezepts sagen, um vielleicht den einen oder anderen Selbstversorger zu motivieren, ungarisches Letscho einmal selbst auszuprobieren.
Jetzt im September gibt es noch reichlich Zucchini und auch jungen Kürbis |
Flexibilität der Zutaten (Gemüseragout)
Zwar besteht das traditionelle Letscho aus Paprika, Tomaten, Zwiebeln und manchmal auch Wurst oder Speck, aber wenn wir diese Zutaten gerade nicht zur Hand haben, können wir genauso gut anderes Gemüse verwenden. Letscho ist im Grunde eine ungarische Variante, bei der das Gemüse aus dem Garten zu einem herzhaften Gericht verarbeitet wird, das gut zu Reis, Nudeln oder Kartoffelbrei passt. In Frankreich gibt es ein ähnliches Gericht – Ratatouille – aber letztlich können wir nahezu jede Art von Gemüse in der Pfanne braten und dünsten und dann servieren.
Butterschmalz und Tamari sind die Geheimwaffen für den Geschmack der Gemüsepfannen. |
Hier die Ideen für das eigene Rezept:
Natürlich passen nicht alle Gemüsekombinationen optimal zusammen. In unserem Hausrezept „L18“ [2] haben wir zum Beispiel Zucchini und Gurken kombiniert. Leider fielen die Gurken in diesem Jahr einer Pilzkrankheit zum Opfer, aber junge Kalebassen sprangen als Ersatz ein.
Ich möchte hier ein paar Anregungen für alternative Letscho-Varianten geben und den Tipp, immer auch eine Portion für ein Einmachglas mitzukochen. So lässt sich leicht testen, ob sich die eigene Rezeptur auch zum Konservieren eignet.
Hier sind einige alternative Gemüse-Kombinationen, die du für ein Letscho ausprobieren könntest:
- Zucchini, Auberginen und Paprika
- Spinat, Mangold und Zwiebeln
- Paprika, Süßkartoffeln und Tomaten
- Grüne Bohnen, Tomaten und Zwiebeln
- Kohlrabi, Karotten und Erbsen
- Erbsen, Mais und Paprika (und Zucchini)
- Pilze, Kürbis und Zwiebeln
- Fenchel, Lauch und Karotten
- Rote Bete, Möhren und Zucchini
- Kürbis, Brokkoli und Paprika
Wer viel Spargel hat in der Saison:
- Spargel, Kohlrabi und Brokkoli
- Spargel, Kohlrabi und Knoblauchblüten
- Spargel, Pilze und Süßkartoffeln
Viel Spaß beim Kombinieren und Ausprobieren 😀
Erläuterungen
[1] Letscho, ungarisch: lecsó, ist ein traditionelles ungarisches Gericht. Die genaue Bedeutung des Wortes „lecsó“ ist schwer herzuleiten, da es sich um den Namen des Gerichts selbst handelt und keine andere Bedeutung im Ungarischen hat.
[2] „L18“: Es war unsere erste eingemachte Version Letscho im Jahr 2018, die auch außer Haus begehrt war. Und hier ist das L24: