👉 In diesen Tagen geistern wieder einmal Horror-Meldungen durch die Medien, die sinngemäß folgendes vermelden. Extreme Wetterlagen in Australien: In vielen Regionen des Kontinents berichten Wetterstationen seit Tagen von Temperaturen, die deutlich über den für diese Jahreszeit üblichen Werten liegen – und das mitten im Winter auf der Südhalbkugel.
Bei ntv [1] wird beispielsweise der Wetterexperte Karim Belbachir zitiert:
„Die Temperaturen an der Station Yampi Sound [2] sind tatsächlich außergewöhnlich, und wir beobachten auch an weiteren Stationen in Australien sehr hohe Werte.“
Oder in „Die Zeit“ [3] lesen wir [mit meinen Notizen dazu]:
„In Teilen Australiens werden derzeit Hitzerekorde gebrochen – dabei ist in Down Under eigentlich Winter [ab September aber „meteorologisches Frühjahr“]. In der bei Touristen beliebten Region Kimberley im Westen des Landes seien an der Wetterstation in Yampi Sound am frühen Nachmittag (Ortszeit) 41,5 Grad gemessen worden, teilte der Wetterdienst «Weatherzone» mit. Das ist der höchste jemals in dieser Jahreszeit gemessene Wert.“ [Bezogen auf was? bezogen auf ihre eigenen Messwerte…?]
Oder ist das nur die halbe Wahrheit?
Die korrigierende Meinung eines Australiers zu derartigen Meldungen
Die Meinung zu den oben genannten Meldungen kommentiert im folgenden verlinkten Video Herr Bernie a.A., ein in Australien ansässiger deutscher Handwerker [4]. Der Bernie ist ein wenig von aufsässiger Natur, doch glaubwürdig.
Hier zum Video auf rumble.com –>
Yampi Sound erst 2019 installiert?
So berichtet er, beispielsweise, dass diese automatische Messtation in Yampi Sound erst 2019 auf einem felsigen Berg (!) installiert wurde [2] und damit kaum vergleichbare Daten vorliegen. Und die Daten, die aus der Nähe vorliegen (wo kühlere Temperaturen gemessen werden), sind wiederum nicht so einfach zum Vergleich heranzuziehen, weil deren Messstationen nicht auf Fels liegen, wie die von Yampi Sound (so der Protagonist Bernie a.A.)
Im Vergleich zu 2023: Abkühlung, statt Erwärmung?
Des Weiteren präsentiert er die amtlichen Daten (Maximal-Temperaturen von 2023 und 2024) von sechs australischen Städten: Brisbane, Perth, Adelaide, Canberra, Hobart und Darvin. Davon wurden bisher bei fünf dieser urbanen Messstationen auf 2024 jeweils ein Grad niedriger Temperaturen verzeichnet (!) und nur in Pert eine Temperaturerhöhung gemessen.
Mein Kommentar
In mir wird bei derartigen Meldungen wieder die Erinnerung an den ausgetrockneten Gardasee wach: „Dürre 2023: Mondlandschaft am Gardasee: Neue Rekorde der Trockenheit“ siehe [5]. Damals stand schnell fest. Das waren definitiv Fake News. Und diesmal? Australien ist weit weg. Mehr ist dazu nicht zu sagen, doch eine Notiz in meinem Blog ist es mir Wert.
Quellen
[1] MORCINEK, Martin; ntv-Meldung: Ungewöhnliche hohe Temperaturen. Australien ächzt unter der Winterhitze; 28.08.2024;
Der Beitrag in web.archive.org.
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[2] Open-AI-Recherche: Die Wetterstation in Yampi Sound wurde 2019 eine neue automatische Wetterstation eingerichtet. Diese Station ist als Yampi Sound AWS (Automatic Weather Station) bekannt. Sie steht in der Nähe des Yampi Sound, einer Bucht im nördlichen Teil von Western Australia, die zur Kimberley-Region gehört und dort montiert auf dem markanten mittelgroßen Tafelberg Mount Trafalgar.
Symbolbid, doch es kommt Yampi Sound nahe. |
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[3] dpa-Meldung; Extremwetter in Down Under: 40 Grad im Winter: Australien verzeichnet Hitzerekorde; 26. August 2024; dazu der Hinweis: „ZEIT ONLINE hat diese Meldung redaktionell nicht bearbeitet. Sie wurde automatisch von der Deutschen Presse-Agentur (dpa) übernommen.“.
Der Beitrag in web.archive.org.
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[4] Bernie a.A.; „Australien: Beweise das es NICHT wärmer wurde …“; 1.9.2024; Video-URL: https://rumble.com/v5d3w5d-australien-beweise-das-es-nicht-wrmer-wurdeund-ich-verweigerte-smart-meter.html
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[5] argrar heute (27.04.2023) „Dürre 2023: Mondlandschaft am Gardasee: Neue Rekorde der Trockenheit“.
Der Beitrag in web.archive.org (eine Falschmeldung). Dazu auch mein Blog-Artikel vom 30.Mai 2024.
Schlagworte: Australien, Winterhitze, Hitzerekord, ungewöhnliche Hitze, Winter, Klimawandel, Extremwetter