🧅 Gestern, noch bevor das regnerische Wochenende angekündigt war, hatte ich noch mal meine Knoblauch-Pflanzungen inspiziert und festgestellt, dass sich die kühle, nasse Witterung im Mai recht desaströs auf die Reife einiger Knoblauchsorten ausgewirkt hat. Das waren allesamt Allium-sativum-Sorten, also der sogenannte Softneck-Knoblauch (Weichhals-Knoblauch). Sie sind vom Pilz befallen und teilweise zu 100 Prozent abgestorben.
Ich habe sie erst einmal ausgegraben und zum Nachreifen in Trocken gebracht, wo sie nun luftig gelagert in der Laube liegen. Ich schaue sie mir heute noch mal genauer an.
Auf jeden Fall sind die Zwiebeln viel zu klein geblieben, da im Normalfall, genau jetzt zum Beginn des Monats Juni, die Zwiebeln ihr Dickenwachstum bekommen.
Bild: Nur die wenigsten Knoblauchzwiebeln (vorn, das erste Exemplar) haben die durchschnittliche Größe von ca. 50 Gramm-Zwiebeln erreicht.
Knoblauchrost
Im Frühjahr kann es in ungünstigen Klimaten – also wie bei uns – vorkommen, dass Knoblauchpflanzen von einem Pilz namens Puccinia allii, auch bekannt als Knoblauchrost, befallen werden. Dieser Pilz zeigt sich durch kleine, orangefarbene bis gelbliche Pusteln auf den Blättern und Stängeln der Pflanzen. Diese Pusteln vergrößern sich mit der Zeit und können zusammenfließen, was größere verfärbte Bereiche zur Folge hat. Infolgedessen vergilben stark befallene Blätter, welken und sterben schließlich ab.
Die Entwicklung des Pilzes wird besonders durch feuchte und kühle Bedingungen gefördert. Ein regnerischer und kühler Mai, wie ihn viele Gärtner in diesem Jahr erlebt haben, bietet ideale Voraussetzungen für die Verbreitung der Sporen und Ausbreitung des Pilzbefalls.
Die andere Knoblaucharten
Die zwei anderen Arten des Knoblauchs, sahen schon etwas besser aus. Allium sativum var. ophioscorodon, der Schlangenknoblauch ist ein wenig mehr verschont worden (vorerst). Den lasse ich noch so lange, wie möglich auf dem Beet stehen.
Den Schlangenknoblauch erkennen wir leicht an den schlangenförmig eingedrehten Blütenstängeln. Die könnte jetzt abgeschnitten werden und in der Küche Verwendung finden. Darüber schrieb ich am 19. Mai. Das werde ich sicher heute noch tun, damit noch mal die letzte Kraft der Pflanzen in die Zwiebeln geht und nicht in die Blüten (bzw. hier bilden sich Luftzwiebelchen aus).
Bleibt noch die Art Allium ampeloprasum übrig, den ich in verschiedenen Variationen im Garten stehen habe. Das ist der Feldlauch, zu dem auch der Elefantenknoblauch gehört. Er ist weitgehend gesund. Über diese Art gibt es noch viel zu berichten … demnächst. [TJ.22.8]
Bild: Der Feldlauch (A. ampeloprasum) ist beinahe noch kerngesund.