Bildmaterial (gemeinfrei) – Erste Recherchen zur PEGIDA-Geschichte
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Am 20. Oktober 2024 fand in Dresden eine Veranstaltung der sogenannten PEGIDA statt. Ich schreibe „sogenannt“, da die Protestveranstaltungen und Spaziergänge, die vor 10 Jahren in Dresden begannen, heute medial bereits schon lange als Geschichte betrachtet werden. Von den Ereignissen ist kaum noch etwas bekannt und wenn, dann stark verzerrt.
Vermutlich wird die heutige Kundgebung (14:00) auf dem Neumarkt vor der Dresdner Frauenkirche die letzte offizielle Veranstaltung dieser Art sein.
Ich habe beschlossen, wertneutral freies Bildmaterial zu diesen zeitgeschichtlichen Ereignissen der letzten 10 Jahre zur Verfügung zu stellen. Unten findet sich auch eine erste geschichtliche Recherche.
20. Oktober 2024, Neumarkt |
20. Oktober 2024, Neumarkt |
20. Oktober 2024, stiller Spaziergang durch Dresden |
20. Oktober 2024, letzter traditioneller Protest-Spaziergang |
Video-Übertragung: Letzte PEGIDA aus DRESDEN, 20.10.24, Kanal: ET Video & Content (Rumble)
Weitere Materialien: Positionspapier der Organisatoren (18.12.2014)
Auf die Schnelle hier ein par historische Bilder…
4.5.2015. Demonstranten auf der nicht mehr existenten Dresdner Carolabrücke |
28.9.2015. Vor der Semperoper. |
15.5.2016. Doch keine Nazis….? |
29.2.1016. Man ging Montags wöchentlich bei jedem Wetter auf die Straße. |
Video vom 22.12.2014 (gemeinfrei)
Hier folgt nun noch ein kurzes, historisches Video aus dem Jahr 2014. In wenigen Wochen nach ihren ersten Protesten ab Oktober 2014, hatte die Dresdner PEGIDA rasch Zulauf von Menschen aus allen Bevölkerungsschichten. Am 22. Dezember 2014 war zum „Weihnachtsliedersingen“ wohl die größte Anzahl an Demonstranten (in der Geschichte dieser Bewegung) zusammengekommen.
Voller Frust vor der Berichterstattung der Leitmedien, die offensichtlich in den Wochen zuvor Un- oder Halbwahrheiten verbreitet hatten, entlädt sich (im Video hörbar) der Ruf „Lügenpresse … Lügenpresse … Lügenpresse…“
Es wurde später in den gängigen Medien bestritten, dass 40 000 Demonstranten auf dem Platz waren. Das Video vermittelt akustisch die Größe der Menschenmenge.
Dresden auf dem Theaterplatz. Vor der berühmten Semperoper rufen 40 000 Menschen „Lügenpresse“ … warum?
Urheberschaft und Bildrechte bei Thomas Jacob. Ich stelle die Bilder und das Video auf desser Seite gemeinfrei zur Verfügung (weiters Material folgt).
Ich würde mich freuen, wenn dieser Teil der Zeitgeschichte nun geschichtlich aufgearbeitet wird. Für diese Zwecke würde ich gern das Quellenmaterial verwendet sehen… nicht für propagandistische Zwecke.
Was waren die Auslöser der Demonstrationen in Dresden?
Aufgrund von eskalierenden Auseinandersetzungen in Hamburg und Celle zwischen Anhängern der Mitgliedern der (verbotenen) Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) und Verfechtern des „Islamischen Staates“ (IS) begannen ab dem 20. Oktober 2014 in Dresden Demonstration mit dem Motto „Gewaltfrei gegen Glaubens- und Stellvertreterkriege auf deutschem Boden“ unter dem Namen „Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ – kurz: PEGIDA. Diesen montäglichen Protesten schlossen sich rasant mehr und mehr Menschen an.
Der IS-Krieg 2014
Vorangegangen war ein eskalierender Krieg der Terrorgruppe „Islamischer Staat“, der im Nordwesten des Irak und insbesondere eines IS-Massakers am (3. August 2014) an Jesiden, Schabak, Turkmenen und Christen in der besetzten Stadt Sindschar. Der IS rückte weiter gegen Kurden vor und es folgten umstrittene Deutschen Waffenlieferungen an die irakische Kurden im Sommer 2014.
Durch diese Ereignisse befördert, kam es im Sommer 2014 in der Türkei zu regelrechten Straßenschlachten zwischen PKK- und IS-Anhängern, die dann im kleineren Maßstab auch auf Deutschland überschwappten (siehe oben) und spontan die PEGIDA-Bewegung entstehen ließ, welche in der Folge wöchentlich gegen diese „Glaubens- und Stellvertreterkriege auf deutschem Boden“ friedlich demonstrierte.
Der sich entfaltende Ukraine-Krieg 2014
Ein weiterer Auslöser war damals vermutlich auch der eskalierende Bürgerkrieg in der Ukraine, weil bereits 2014 ein möglicher heißer Krieg zwischen Russland und dem Westen im Raum stand. Durch die 2014 noch unzensierten sozialen Medien, waren die Ereignisse in der Ukraine in der deutschen Bevölkerung omnipräsent.
Fazit: War ein Auslöser dieser PEGIDA-Bewegung auch die allgemein wachsende Antikriegs-Haltung der Sachsen und Dresdner?
Weitere Einwicklungen in Dresden ab 2015
Etwa ab Mitte 2015 änderten sich die PEGIDA-Kundgebungen (nach vorangegangenen inneren Querelen) dahingehend, dass man verschieden kritischen Stimmen – eine Bühne der freien Rede gab. Es war ein Konzept, was man in der Folge aus verschiedenen Gründen wohl nach und nach wieder aufgab, da die Organisatoren die Folgen der (durch die Gesellschaft) immer mehr eingeschränkten Redefreiheit verantworten musste. Ein besondere Eskalation in dieser Hinsicht war wohl die Rede des deutsch-türkischen Schriftstellers Akif Pirinçci (einstmals vom Mainstream hoch verehrt) auf der PEGIDA-Festveranstaltung (1. PEGIDA-Geburtstag) am 19. Oktober 2015.
Die einsetzende Dämonisierung der PEGIDA
Von ihren ersten Demostationen und Kundgebungen an, wurde die PEGIDA-Bewegung dämonisiert.* Nach meiner Wahrnehmung zuerst von den Mainstream-Medien, knapp verfolgt vom Polit-Betrieb und dann merkwürdigerweise im starken Maße von der evangelisch-lutherischen Kirche in Sachsen inklusive ihren höchsten Vertretern (Fakten folgen). Die katholische Kirche schloss sich an. Die meisten Freikirchen hielten sich bedeckt.**
*Eine typische Herangehensweise war etwa, dass bei jeder Veranstaltung von zahlreichen Aktivisten Strafanzeigen wegen angeblicher Volksverhetzung, Hitlergruß, Körperverletzung und dergleichen eingereicht wurden. Diese waren zwar vermutet zu 99 Prozent substanzlos, was ja nicht verboten ist (die Anzeigen so zu verfassen). Aber: Später wurde (den Anzeigenden dankbar) in den Medien nicht selten vermeldet, dass so und so viele Straftaten „registriert“ wurden. Allerdings wurde der Nachrichtenbericht oft rabulistisch so formuliert, dass der Leser oder Hörer vollbrachte Straftaten vermutete…
https://www.tagesspiegel.de/politik/bei-pegida-und-co-grassiert-die-gewalt-3678058.html
**All diese Begebenheiten (und weitere bis zur Gegenwart) waren ein Anfang der sich nach und nach verstärkenden Spaltung der Gesellschaft (auch in die Familien hinein) in Dresden und Sachsen und darüber hinaus – eine Spaltung, die sich bis zum heutigen Tage exzessiv verstärkt hat. Diese Demontage wird die Gesellschaft – zumindest hier in Sachsen – auf Jahrzehnte hin bleibend und irreparabel prägen. Das sollten wir als Folge unseres Handelns ehrlicherweise anerkennen. „Vielleicht ist es ja eine Alternative, getrennt von einer Brandmauer in Parallelgesellschaften zu leben. Geschichtlich gesehen, hat es so etwas schon oft gegeben … so eine Art Kastensystem“ – was die Meinung eines Zynikers ist… [Bitte beachten: Die letzten Bemerkungen sind reine Satire!]
Quellen
https://de.wikipedia.org/wiki/Pegida
Dresden, Demonstartion am 10.10.2014 https://www.addn.me/news/kobane-ist-ueberall/
https://wiki.piratenpartei.de/SN:Kreisverband/Dresden/Blogartikel/2014-11-07
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/hamburger-steindamm-randale-zwischen-kurden-und-salafisten-a-996055.html
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/demonstration-gegen-is-gewalt-zwischen-kurden-und-salafisten-a-995972.html
https://www.deutschlandfunk.de/is-terror-was-junge-kurden-in-deutschland-auf-die-strasse-100.html
https://www.europarl.europa.eu/EPRS/538875-Iraq-le-sort-des-Yezidis-DE.pdf
https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Waffenlieferung_an_irakische_Kurden_2014
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausschreitungen_in_Odessa_am_2._Mai_2014
https://de.wikipedia.org/wiki/Russisch-Ukrainischer_Krieg