◾ Ich habe soeben in meinen Fotos herumgestöbert und fand dabei wunderschöne Bilder aus dem Schlosspark in Pulsnitz. Es ist der 23. April 2007.
Die Kleinstadt Pulsnitz, die eine halbe Stunde Autofahrt von Dresden entfernt liegt, ist in erster Linie durch ihre Pfefferkuchen (Lebkuchen) bekannt. Diese produziert man hier seit dem 16. Jahrhundert für den Markt, man war sächsischer Hoflieferant und ist heute immer noch recht gut aufgestellt, sogar mit eigener Pfefferküchler-Innung.
Selbstverständlich gibt es am Marktplatz auch ein Pfefferkuchenmuseum (oft auch mit Kinderprogramm) und es gibt ein romantisch gelegenes Schloss mit offenem Park. Die Anlage liegt neben dem gut 400 Meter langen Schlossteich und besitzt neben landschaftsartigen Parkteilen das Stück einer alten barocken Gartenanlage. Für denjenigen, der romantisch veranlagt ist, sollte unbedingt den alten Laubengang (Bild oben) aufsuchen. Dieser Pfad hat etwas mystisches. Wenn wir ihn von der nordwestlichen Seite her betreten, tauchen wir für einen kurzen Moment in eine Stimmung der Zeitlosigkeit ein. Der kleine Videoschnipsel hat das vielleicht ganz gut festgehalten.
Wenn wir uns nun von dieser heiter-düsteren Stimmung** verwandeln lassen und die Hektik des Tages hinter uns lassen, finden wir die rechte Muße, in der Parkanlage die verstreut aufgestellten Plastiken wahrzunehmen. Sie sind aus moderner Zeit, doch nicht zu abstrakt, um sie nicht sofort den ersten Impuls zu erkennen, mit dem sich uns der Künstler in den Weg stellt…
Der Park bietet sich auf diese Weise für einen Spaziergang im Rundweg an, den wir allein oder auch mit der Familie und den Kindern für dreißig oder vierzig Minuten genießen können. Ich kann schon ein wenig dafür garantieren, dass wir hier in dieser “Zeitlosigkeit von dreißig Minuten” Entspannung finden – ganz sicher auch schöne Fotomotive.
Idee: Der Park ist die ideale Bühne für gelungene Hochzeitsfotos!
**Es ist wohl tatsächlich so, dass eine heitere Düsternis besondere romantische Effekte erzeugen kann. In China hat man das schon immer versucht und in den Gärten darzustellen. Man nannte dieses Prinzip als das Lachende und das Bedrohliche, was gezeigt werden soll. Wer z.B. einmal in Bochum ist, der kann sich dort im botanischen Garten der Universität einen echten und kompletten chinesischen Garten anschauen, der ebenso diese „Pulsnitzer“ Stimmung in sich trägt.
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[TJ.21.1]