Bild: Getrocknete Korianderblätter, deren derber Geruch mit einem Male verflogen ist.
🌱 Nachdem sich bei mir im letzten Jahr (Herbst 2023) ein paar Korianderpflanzen selber „wild“ ausgesät hatten, fand ich sie den ganzen Winter lang frischgrün in meinem Gärtchen wieder (Bild unten). Das ist durchaus beachtlich, da wir in der kalten Jahreszeit an ungeschützten Stellen kaum frisches Grün zur Verfügung haben. Zudem war hier bei uns (Dresden) der letzte Winter 2023/2024 teils bitterkalt. Selbst Temperaturen von reichlich minus zwölf Kältegraden und schneefreien Beeten (Barfrost) haben dem Korianderpflänzchen nichts ausgemacht.
Nachdem das Kraut überwintert hat, geht es jetzt in die Blüte. Mit dem ersten Wachstumsschub habe ich Blätter zum Trocknen geschnitten. Der Rest auf dem Beet wächst nun üppig in die Höhe und geht in die Blütenbildung.
Eine weitere interessante Beobachtung war, dass mit dem Trockenen der Blätter der „Wanzengeruch“ derselben völlig verflogen ist (frische Blätter riechen wirklich unangenehm).
Koriander: Eine vielseitige und geschmackvolle Gewürzpflanze
Koriander, der „Echte Koriander“ botanisch bekannt als Coriandrum sativum, ist eine vielseitige Gewürzpflanze, die heute weltweit in der Küche beliebt ist. Aber jedermanns Sache ist sie nicht. Der eine mag das Gewürz. Der andere mag es gar nicht. Im Garten auf dem Beet stinkt es förmlich dahin.
Ursprünglich stammt Koriander aus dem Mittelmeerraum und Südeuropa, ist aber heute in vielen Regionen der Welt verbreitet. Merkwürdigerweise wird es eher mit der asiatisch-tropischen Gegend in Verbindung gebracht.
Herkunft und Anbau:
Die Geschichte des Würzkrautes reicht Jahrtausende zurück. Bereits in alten ägyptischen Texten wurde über die Verwendung als Gewürz und Heilpflanze berichtet
Koriander gilt als einjährige Pflanze, die aber auch zweijährig angebaut werden kann (wie wir hier am genannten Beispiel sehen!). Sie ist leicht anzubauen und frosthart. Sie bevorzugt gut durchlässigen Boden und viel Sonne. Die Samen können direkt im Garten gesät werden. Die Pflanze entwickelt dann schnell zarte Blätter, die bereits als frische Kräuter verwendet werden können.
Bei zeitiger Aussaat im Frühjahr werden im gleichen Jahr auch Samen ausgebildet. Bei später Saat im August im Folgejahr.
Verwendung in der Küche:
Koriander ist für seinen einzigartigen Geschmack bekannt, der sowohl zitrusartig als auch würzig ist. Das Aroma ist wirklich kaum mit anderen Gewürzen zu vergleichen. Sowohl die Blätter als auch die Samen sind in der Küche in Gebrauch, wobei jedes Teil der Pflanze ein eigenes Aroma besitzt und traditionell seine eigene Verwendung hat.
Die frischen, leuchtendgrünen Blätter des Korianders, auch bekannt als Koriandergrün oder Korianderkraut, werden in der asiatischen Küche gern als Garnitur für Gerichte verwendet (chinesische Petersilie). Wir finden sie in Salaten, Suppen, Currys, Salsas und vielen anderen Gerichten.
Die Samen des Korianders haben ein etwas anders, warmes und zitroniges Aroma. Sie werden oft gemahlen und als Gewürz in vielen Gerichten verwendet. Sie kommen in Currys, Eintöpfe, Marinaden, Gewürzmischungen oder auch ins Brot. Ich verwende es gern und wenn, dann reichlich! An eine Gemüsesuppe kommt da nicht nur eine Brise Koriander (Samen gemahlen).
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Ergänzungen:
1.) P.S. Bild: Coriandrum sativum am 19. Februar 2024. Der Koriander ging ungeplant zwischen Salatpflänzchen auf, die um den 1.8.2023 gesät wurden (Winterkopfsalat). Bis jetzt eine interessante Mischkultur.
2.) Im Monat Mai konnte ich noch feststellen, dass das Korianderkraut, welches dann hochgeschossen Blüten bildet, einen wirklich derben Geruch bekommt. Das gilt auch für den Geschmack als Würzkraut, wenn es erst im Mai getrocknet wird!
Es sollte tatsächlich, wie hier im Beitrag beschrieben, kurz nach dem ersten Durchtrieb Anfang April geerntet und getrocknet werden (14.5.24).
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[TJ.20.11]