🥔 In einer hiesigen kleinen Gaststätte mit bester deutsch-bürgerlicher Küche, habe ich im letzten Jahr (im Sommer) ein klassisches Schnitzel mit Gemüse und Kartoffeln bestellt. Zu sagen ist, dass bei diesem Gericht die Kartoffeln wirklich ein allerbestes Aroma aufwiesen – unvergleichlich, mit dem, was ich bisher so kannte. Auf die Frage hin, welche Kartoffelsorte es ist, gab mir der Wirt die Auskunft: “Annabelle”.
‚Annabelle‘ wird nun auf Geschmack getestet
Ich schon etliche Frühkartoffelsorten im eigenen Garten erprobt, merkwürdigerweise noch nie die ‚Annabelle‘. Jetzt konnte ich sie kaufen, nachdem die erste Charge im Gartenmarkt sofort ausverkauft war und ich das Nachsehen hatte.
Ich habe sie also gepflanzt und werde streng prüfen, ob die allgemeinen Versprechen der Sortenbeschreibung korrekt sind. Mit bester Geschmacks-Erinnerung werde ich natürlich auch den Hinweis des Gaststättenwirts bestätigen oder nicht bestätigen. Eine Aussage kann ich Mitte Juni machen, also in gut 70 Tagen.
Ein Teil wird später gepflanzt
Einen kleinen Teil, den ich noch nicht in der Erde unterbringen konnte (der Platz war einfach alle), habe ich offen in einer Kiste am Laubenfenster stehen, wo die Pflanzkartoffeln nun Lichtkeime bilden und sich damit für eine spätere Pflanzung im Juli fit halten. Auch darüber werde ich noch berichten.
Sortenbeschreibung
Die Annabelle-Kartoffel ist eine beliebte und sehr zeitige Sorte:
- Festkochend: Sie haben eine feste Konsistenz, die sie ideal für Salate, Bratkartoffeln und Pellkartoffeln macht.
- Geschmack: Sie besitzt angeblich einen “milden und leicht nussigen” Geschmack. Ich erinnere mich an ein deutliches, mildes Kartoffelaroma ohne irgendeinen schlechten Nebengeschmack.**
- Schale: Die Schale ist gelb und glatt mit flachen Augen.
- Fleisch: Das Fleisch ist tiefgelb (“Das Auge isst mit”).
- Form: Die Knollen haben eine langovale Form und sind mittelgroß.
- Vielseitige Verwendung: Obwohl sie oft als Salatkartoffel verwendet wird, eignet sie sich auch gut für Brat-, Ofen-, Salz- oder Pellkartoffeln. Für eine sehr früh reifende Frühkartoffel ist dies ein universelles Einsatzgebiet!
- Die sogenannte Keimruhe: “Die Keimruhe der Annabelle ist relativ kurz, daher sollte sie am besten frisch nach der Ernte verzehrt werden.” – So sagt man, doch in der Regel lassen sich Frühkartoffeln im Keller sehr gut lagern! – etwa bis in den Februar hinein (ich werde es in diesem Falle ebenfalls testen).
Edelsorten als Gastro-Konzept?
Die kleine einführende Geschichte (oben), mag uns daran erinnern, dass das eine oder andere Gemüse (Feldkulturen inbegriffen) und vor allem die Edelgemüse ein ganzes gastronomisches Konzept ausmachen kann. Derartige Aktivitäten können sich in den meisten Fällen auf regionale Produzenten stützen, bzw. diese Verbindungen stärken.
Vergleichbare Konzepte, die sich auf eine bestimmte Nutztierrasse beziehen (wie z.B. das französische Edelgeflügel, das Bresse-Huhn) schrieb ich in unserem Taschenbuch „Garten und Hühnerhaltung rentabel kombiniert“ (Gisela und Thomas Jacob, 2020). Es ist über amazon zu beziehen.
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** Ich kann ein schlechtes Kartoffelaroma schlecht beschreiben. Man bemerkt es, wenn man sich die Kartoffeln förmlich hineinwürgen muss.