Bild: Süßkirschen im eigenen Garten? Möglichst eine Sorte wählen, die nicht zur Urlaub-Reise-Zeit reift – und je früher, desto weniger Maden.
Heute wird’s mal ein wenig statistisch. Ich gebe einen Überblick, was in der ersten Julihälfte bei uns im Garten geerntet werden kann. Besonders spannend ist das für alle, die sich möglichst selbst versorgen möchten.
Ausgewogen durch das Gartenjahr
Wer stets beachtet Maß und Ziel,
tut nicht zu wenig und nicht zu viel …
… so heißt es in einem alten Sprichwort. Und das gilt auch fürs Gärtnern.
Denn es geht letztlich um den Versuch, über das ganze Jahr hinweg kontinuierlich frisches Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten zu ernten – ohne Überschüsse, ohne Mangel.
Zu viel Ernte ist nämlich auch nicht ideal. Wer es schafft, auch im Winter regelmäßig frische Ware aus dem Beet zu holen und dazu noch etwas gut Lagerbares im Vorrat zu haben, muss nicht unnötig Zeit mit Einkochen, Einfrieren und Einwecken verbringen.
Natürlich hängt alles davon ab, wie und was man anbaut. Die Wahl der Sorten spielt eine große Rolle – fast alles gibt es in frühen, mittleren und späten Varianten. Besonders beim Obst ist man mit der Auswahl der Gehölze ja auf Jahre hinaus festgelegt. Da will gut überlegt sein, was in den Garten kommt.
Nun zur Ernte-Liste
Unsere Ernte-Liste ist also kein Rezept für alle, sondern eher ein Beispiel. Schon weil unser Garten in einer geschützten Tallage liegt – da wächst eben nicht alles gleich gut. Und auch wenn wir überzeugte Selbstversorger sind, kaufen wir inzwischen Karotten und Küchenzwiebeln ganz ohne schlechtes Gewissen im Supermarkt. Die beiden Kulturen werden bei uns zu stark von Schädlingen geplagt – da ist der Aufwand einfach zu hoch.
Ernte Anfang Juli
Obst:
- Kirschen
- Verschiedene Johannisbeeren
- Himbeeren
- Kulturheidelbeeren (nach und nach)
- Aprikosen
- Erste Brombeeren
- Wilde Mirabellen
- Pfirsiche
- Erste reife Sommeräpfel
Gemüse und Kräuter:
- Verschiedene Küchenkräuter
- Letzte Zuckerschoten
- Dicke Bohnen
- Salatgurken (aus dem Gewächshaus)
- Frühkartoffeln
- Brokkoli (wird teilweise blanchiert und eingefroren)
- Buschbohnen
- Knoblauch
- Perllauch (eine feine Zwiebelart)
- Lauchzwiebeln
- Spargelsalat
- Letzte Kohlrabi
- Erste Paprika
- Zucchini
- Früh gereifte Hokkaido-Kürbisse
- Junger Porree (bereits Anfang April gesät) [1]
Und was ernten wir noch ganz regelmäßig?
- Hühnereier
- Und hin und wieder ein Suppenhuhn … auch das ist ein Teil nützlicher Selbstversorgung
- Und die Bienen sammeln fleißig Honig
Wenn die kurzen Sommernächt vorbei sind…
Diese Aufzählung zeigt auch: Anfang Juli ist das Gemüseangebot oft gar nicht so breit, wie viele denken. Aber es ist keineswegs eintönig. Im Gegenteil – es ist die Schwelle zum großen Reigen der Sommerkulturen. Spätestens ab Mitte Juli platzt der Garten erst einmal förmlich aus allen Nähten: Dann beginnt die Zeit der sogenannten „Tropen-Gemüse„.
Es ist die Zeit, wenn der „Lichtsommer“ vorbei und das Sonnenplateau verlassen ist.
Dann folgt eine neue Zeitqualität. Und ab da gibt es Gurken, Tomaten, Paprika, Zucchini, Auberginen, Kürbisse in Mengen – dazu Gartenbohnen, Meterbohnen und Rote Bete.
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[1] Hierfür haben wir eine eigene ausgelesene Sorte. Ein Teil der Saat wird zum Verpflanzen genommen. Der Rest quasi wie Frühlingszwiebeln geerntet, die im Grunde auch nur junge Lauchzwiebeln sind.
[GJ.4.18] I