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Vorbemerkung
◾ Wenn ein Garten geplant wird, sind viele Aspekte zu berücksichtigen. Schon vor Jahren stellte ich ein Regelwerk dazu auf, das hier verlinkt ist. Auch habe ich vor einiger Zeit erste Gedanken zu den Themen Holz, Stein und Bambus formuliert. Um die Lesbarkeit auf Smartphones zu verbessern, wurde der Text jetzt mit Überschriften versehen. Ich lade euch ein, diese Ideen aufzugreifen und weiterzuentwickeln.
Holz – Stein – Bambus
Die Wahl von Baumaterialien prägt nicht nur die Architektur, sondern auch die Gartengestaltung. Ob widerstandsfähiges Holz, beständiger Stein oder filigraner Bambus – jedes Material trägt den symbolischen Abdruck der lokalen Umwelt in sich.
Warum finden wir diese Komposition schön? |
Der geplante Rahmen
Die Gartengestaltung beginnt nicht bei den Pflanzen, sondern mit dem „gebauten Rahmen“. Naturmaterialien legen das Fundament, auf dem die organische Wildheit der Pflanzen und die geometrische Struktur des Gartens zusammentreffen.
Das Wechselspiel von Mensch und Natur
In der Dialektik zwischen geplanter Baulichkeit und natürlichem Wachstum entsteht die Spannung, die einen Garten zur gestalteten Landschaft macht. Diese ästhetische Spannung basiert auf der Gegenüberstellung von Menschenwerk und Natur.
Authentizität durch das richtige Material
Ein Gartenkonzept wird besonders dann glaubhaft, wenn das verwendete Material zum natürlichen Umfeld passt. Verständlicherweise wäre in einer mediterranen Umgebung, in der Holz knapp ist, die Verwendung von Stein und geschmiedeten Metall passender als deftige Holzelemente.
Oder: In Japan, das naturgemäß oft von Erdbeben heimgesucht wird, fänden sich unbewegliche Natursteinmauern als unpassend.
Historische Linien und stilistische Einflüsse
- Nordalpine Bauweise: Robustheit des Holzes, Harmonie zwischen Natur und Funktionalität.
- Südalpine Bauweise: Zeitlose Beständigkeit des Steins, Schutz und Raum durch Mauern.
- Fernöstliche Gärten: Symbolik des Bambus, biegsame Festigkeit, fließendes Zusammenspiel von Natur und Geist.
Auch diese Komposition ist „anders“ schön. Warum? |
Die Ästhetik des Gartens – Balance von Kultur und Natur
Ein Garten lebt von der Balance zwischen kultureller Intentionalität und der erlaubten Freiheit der Natur. Die reflektierte Wahl der Baumaterialien gewährleistet das glaubwürdige Gleichgewicht zwischen architektonischer Strenge und natürlicher Lebendigkeit.
Die Ästhetik eines Gartens entsteht nicht nur durch die Auswahl der Pflanzen, sondern durch die durchdachte Verbindung von Material, Raum und Kultur.
Weitere Bemerkungen
[1] Wenden wir uns noch einmal konkret den Materialien zu, welche den Stil der Anlage bestimmen sollen. Hier gehe ich auf derkleinegarten.de weiter drauf ein:
Die Thematik der Baumaterialien wird in der weiterführenden Verlinkung aus gestalterischer Perspektive betrachtet. Wer sich mehr in technischer Hinsicht über die verschiedenen Landschaftsbau-Materialien informieren möchte, der wird hier fündig:
[2] Der vorliegende Beitrag am 5.2.2007 (web.archive.org); 22.9.2023
Japanisches Teehaus (Pirna-Zuschendorf, bei Dresden) |