Schnell reifende Buschtomate „Rakete“ am 1. September: Die Krautfäule? Geschenkt!
Die Früchte reifen nach – und pro Pflanze gab es am Ende stolze drei Kilo Tomaten. Gepflanzt auf einem flachen Hügel, dazu Dachziegel auf der Westseite als Wärmespeicher. So bleibt die Abendsonne länger im Boden.
7 bewährte Tipps gegen Krautfäule an Tomatenpflanzen
Braunfäule an Tomaten: Was tun?
💀 Die Braunfäule (Phytophthora infestans), auch Krautfäule genannt, ist die gefürchtetste Krankheit an Tomaten. Erst kleine braune Flecken, dann kippt die ganze Pflanze – jeder Gärtner kennt das Drama.
Sind die Pflanzen erst befallen, hilft nur Schadensbegrenzung. Doch mit der richtigen Vorbeugung kannst du die Krankheit wirksam in Schach halten. Hier sind unsere sieben wirklich lang erprobten Strategien gegen Braunfäule.
1. Jungpflanzen richtig ziehen und setzen
🍅 Unsere Anti-Phytophthora-Maßnahmen beginnen schon in der Jugend. Unser Tipp: Achte auf vitale Jungpflanzen. Wer zu früh sät, riskiert überständige Tomaten [1].
Der ideale Aussaattermin ist der 1. April [2]. Zum Auspflanzen Mitte Mai sind die Pflanzen dann kräftig und weder zu groß, noch zu klein.
Die Vitalität ohne Wachstumsstockungen (!) in der Jugend sind bei Tomaten kriegsentscheidend – schwache Pflanzen werden schneller krank.

2. Braunfäule vorbeugen durch warmes Gießwasser
🔸 Tomaten stammen aus den Tropen. Tropenpflanzen lieben konstante Temperaturen. Kaltes Wasser an heißen Tagen gegossen stresst sie und macht sie anfälliger. Stelle deine Gießkanne einfach in die Sonne – so gießt du immer mit angenehm temperiertem Wasser.
Das stärkt nicht nur Tomaten, sondern alle wärmeliebenden Kulturen im Garten.
Lies dazu:

3. Standort mit Morgensonne wählen
🍅🌞 Krautfäule verhindern: Morgensonne trocknet Tau und Feuchtigkeit schnell von den Blättern. Genau das brauchen Tomaten, um gesund zu bleiben.
Darum: Wähle einen Standort, der bereits früh am Tag Sonne bekommt – vor allem ab August, wenn die Braunfäule besonders zuschlägt.

4. Stark wachsende Tomatensorten mit Abstand pflanzen
🔸 Starkwüchsige Sorten („Klettertomaten“) sind im Freiland besonders robust. Lasse ihnen Platz! Je weiter die Pflanzen auseinanderstehen, desto schlechter breiten sich Pilzsporen aus.
Tipp aus der Praxis: Die Triebe ab 1,60 m Höhe seitlich leiten. So bleiben Früchte gut erreichbar, die Pflanzen stehen luftig – und die Ernte wird reich. Hier ist es weiter beschrieben →

5. Schnell reifende Sorten gegen Braunfäule
🍅 Ein cleverer Trick: Setze auf Sorten, die zügig Früchte ausbilden. Der Fachmann nennt sie determinante Sorten. Buschtomaten für den Feldanbau, wie ‚San Marzano‘ sind Klassiker. Unsere Lieblingssorte ist die russische „Rakete“ – sie ist blitzschnell reif, noch bevor die Braunfäule richtig zupackt. Hier ist ein gesonderter Beitrag über diese Methode→.
Nebenbei wird das Beet früh frei für Nachkulturen wie Knoblauch oder Winterkopfsalat.

6. Tomaten im Folientunnel oder Gewächshaus schützen
🍅 Ein Folientunnel oder Gewächshaus schützt Tomaten zuverlässig vor Regen und Tau – und genau diese Feuchtigkeit liebt die Braunfäule.
Im Spätsommer bringt das deutlich gesündere Pflanzen. Im Frühsommer bis Ende Juli solltest du temporär schattieren, wenn heiße Tage angesagt sind, damit es nicht zu heiß wird.
Der Tunnel ist ein wirksamer Schutz, doch er macht etwas mehr Arbeit, weil hier öfter, als im Freiland gegossen werden muss. Und es und es kann “staubig” werden: hier mehr dazu →.

7. Resistente Tomatensorten gegen Krautfäule nutzen
🔸 Völlig resistente Tomatensorten sind selten. Wildtomaten sind robuster, ihre Früchte allerdings kleiner. Wir halten sie jedes Jahr im Garten – als „Sicherheitsnetz“ im Braunfäule-Notfall.
Oft säen sie sich sogar von selbst aus. Ein praktisches Kulturunkraut, das dir garantiert noch ein paar Tomaten rettet.

Mein Rat zum Schluss: Mit Zuversicht gegen die Braunfäule
🔸 Die Braunfäule an Tomaten mag gefürchtet sein, aber sie ist kein unausweichliches Schicksal. Mit ein wenig Umsicht – kräftige Jungpflanzen, warmes Wasser, Morgensonne und die richtige Sortenwahl – kannst du deine Pflanzen stark und widerstandsfähig machen.
Mein Rat aus Erfahrung: Wende mehrere dieser Tipps zugleich an. Dann hast du nicht nur gesündere Tomaten, sondern auch die Gelassenheit, der Krautfäule gelassen entgegenzutreten – und am Ende eine Ernte, die sich sehen lassen kann.
🍅 G. Jacob, 4.8.2025
P.S. Und hier noch ein Muss für den Leser: Milde, aromatische Tomatensuppe kochen (ohne grandigen Nebengeschmack, auch für Kinder geeignet)
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[1] „Überständige“ Tomaten sind Jungpflanzen, die zu lange im Topf stehen.
[2] Gemeint ist die Aussaat im beheizten Zimmer am Fester.