Bild oben. Wie alle tropischen Gemüse, mögen Paprikapflanzen eine humusreiche Erde, also Kompost. Im Kompost wiederum wimmelt es von Unkräutern. Hier sind es allerdings nur von selbst aufgegangene Wildtomaten (siehe unten) und andere verwildere Kulturpflanzen, worüber ich morgen schreiben werde.
Blüten entfernen. Warum?
🌶️ Hier im Foto sehen wir die gepflanzten Gemüsepaprika. Ich hatte sie Ende Februar im Zimmer am Fenster gesät, später pikiert und Mitte Mai ausgepflanzt. Wegen der vergangenen kühlen Tage (vor allem Nächte) sind sie in diesem Jahr noch nicht so richtig los-gewachsen. Das ist nicht sonderlich schlimm, ich glaube, im letzten Jahr hatten wir bereits die gleiche Situation.
Wenn die Paprikapflanzen jetzt noch recht klein sind, müssen wir lediglich darauf besonders achten, dass wir Blüten, die sich jetzt vermehrt bilden können – besonders die an der Triebspitze (Terminalblüte) – kupieren. Meine Pflänzchen blühen noch nicht, doch sicher wird es heute oder morgen so weit sein.
Junge Paprikapflanzen sollten sich zunächst erst einmal in Blättern und Stängeln stärken, damit sie später mit Fruchtbehang nicht umknicken.
Beim Paprika vegetative und generative Wachstumsphase klar trennen!
Die Pflänzchen sind oft nicht stark genug in dieser sogenannten vegetativen Wachstumsphase, die zusätzliche Belastung durch die Fruchtbildung (generative Wachstumsphase) zu tragen.
Das Ausbrechen der Blüten hilft also, diese zwei Entwicklungsphasen zu regulieren und klar zu trennen. Das schützt die Pflanze auch vor Stress (Wachstumsstress) und verhindert, dass sie durch die zu frühe Fruchtbildung geschwächt wird.
Das Kupieren der ersten Blüten trägt also zur Pflanzengesundheit bei. Es braucht natürlich dann einen etwas grünen Daumen, um abzuschätzen, wann diese vegetative Wachstumsphase ausreichend gefördert ist und Blüten stehen bleiben dürfen. Ein wenig kommt das drauf an, ob wir die Paprikaschoten bald benötigen, oder nicht so zeitig.
Paprika auf dem Balkon: Blüten und Früchte entfernen?
Das gleiche Prinzip gilt auch, wenn wir jetzt im Gartenmarkt Paprikapflanzen im Topf kaufen und sie bereits mit Früchten behangen sind. Das fördert zwar den Verkauf, doch nicht die Gesundheit der Pflanzen, die zuvor im Treibhaus gestanden haben und nun auf dem Balkon stehen!
Ich halte es in diesem Falle für sinnvoll, die Paprikaschoten erst einmal komplett zu ernten. In der Küche sind sie verwendbar.
Im zweiten Schritt lassen wir die Topfpflanzen (eventuell noch mal umtopfen) zur allgemeinen Erholung und Stärkung drei Wochen ohne Früchte und Blüten wachsen. Dann ist immer noch genügend Zeit für den Ansatz von Blüten und Früchten und sicher auch für höhere Ernten.
Wildtomaten als Beikraut
Im Foto findet sich neben dem Paprika auch eine Menge aufgegangener Unkräuter. Das wird nun wirklich bald gerupft. Interessanterweise sind hier aber auch Tomatenpflanzen einer halbwilden Tomatensorte mit aufgelaufen, die ich heute pikieren werde.
Das ist die “Wildtomate Humboldtii” (Solanum lycopersicum ssp. humboldtii), die ich vor Jahren mal bei “Dreschflegel” [2] gekauft habe. Sie ist extrem starkwüchsig und definitiv bekommt sie keine Braunfäule (zumindest bei mir nicht).
Man könnte sie sogar jetzt noch säen. Dann hat man zwar erst spät Tomaten (Durchmesser 1 cm), doch zu der Zeit, wenn die anderen Sorten oft schon von der Kraut- und Braunfäule verdorben sind.
Quellen und Hinweise
[1] Abbidung aus Köhler’s Medizinal-Pflanzen in naturgetreuen Abbildungen mit kurz erläuterndem Texte Illustrationen von Walther Müller, Hermann Adolph Köhler und Gustav Pabst. Gera-Untermhaus, Friedrich Eugen Köhler, 1887. (Band Nr ???)
https://de.wikipedia.org/wiki/Paprika#/media/Datei:Illustration_Capsicum_annuum0.jpg
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[2] https://dreschflegel-shop.de/wildtomate-humboldtii
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[TJ.23.16]