🥒 Die Schafskälte ist angesagt: Diese Nacht (7./8. Juni) kann es in manchen Gegenden Norddeutschlands leichten Bodenfrost geben, da arktische Luft nach Deutschland drängt. Für unser Klima ist das völlig normal, und wir müssen auch in den folgenden Jahren mit so etwas rechnen. Sehr empfindliche Kulturen wie Kürbis oder Zucchini können dabei durchaus Schaden nehmen.
Jetzt direkt säen! Das funktioniert bestens.
Was Kürbis und Zucchini betrifft, wäre ein Totalverlust zwar traurig, aber weniger bekannt ist, dass man die schnellwüchsigen Kürbisarten Cucurbita pepo und Cucurbita maxima jetzt nach den kalten Nächten auch direkt ins Beet an den endgültigen Standort säen kann. Oft holen direkt gesäte Kürbisse den Wachstumsfortschritt gegenüber den in Töpfen vorgezogenen Pflanzen auf und sind dann sogar robuster, gesünder und langlebiger.
Bild: Vorn wächst Hokkaido, der am 30. Mai gesät wurde. Ich stecke (eigenes Saatgut) mindestens fünf Stück an einem Platz. Die zwei vitalsten bleiben später stehen. Dahinter sind zwei Zucchini-Pflanzen zu sehen, die um den 15. April in Töpfe gesät wurden.
Diese jungen, frisch aufgegangenen Pflänzchen (im Vordergrund) lassen sich aber auch noch sehr gut verpflanzen, wenn sie nicht zu tief gesät wurden und der Boden der Saatstelle locker ist.
Zucchini und Patisson
Zur Art Cucurbita pepo gehören alle Zucchini-Sorten sowie die Patisson (Ufo-Früchte). Auch der Spaghetti-Kürbis ist ein C. pepo. Er ist sehr wüchsig, und seine Früchte sollten nur ganz jung verwendet werden. Ich zumindest halte die ausgereiften Spaghetti-Kürbisse, obwohl viel gepriesen, für minderwertig. An ihrer Stelle ist es besser, den Hokkaido-Kürbis zu wählen.
Hokkaido-Kürbis
Der Hokkaido-Kürbis (engl. Red Kuri Squash) stammt von der nördlichen Insel Japans und heißt dort Uchiki Kuri. In diesem eher kühlen Klima wächst er besonders gut, obwohl Cucurbita maxima ursprünglich aus den Tropen stammt. Daher eignet sich der Hokkaido-Kürbis auch für relativ kühle Klimazonen. Kaufe Samen oder gleich einen ganzen Hokkaido-Kürbis im Supermarkt; die Kerne können ausgesät werden. Dies ist besonders dort angebracht, wo Platz für mehrere Exemplare vorhanden ist (wir rechnen mit drei Früchten pro Pflanze). Wer wenig Platz hat, sollte eine Hochleistungssorte (F1-Hybride) in Betracht ziehen, da diese oft die doppelte Ernte bringen.
Warum heißt es Schafskälte?
Der Name „Schafskälte“ stammt von der Gefahr, die die plötzliche Kälteperiode für frisch geschorene Schafe darstellt. Dieses Phänomen ist ein bekanntes und relativ regelmäßig auftretendes Wetterereignis im Juni. Schafe werden im Frühjahr geschoren, wenn das Wetter wärmer wird, und haben daher weniger Schutz vor Kälte.
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Bildrechte, Beitragsbild ganz oben: Karolina Kaboompics Pexels.com
Quelle zum aktuellen Wettergeschehen: https://web.archive.org/web/20240607220803/https://www.wetter.com/magazin/schafskaelte-namen-datum-wetter_aid_5afd7fe138f7880f666b2a12.html