Arbeitstitel: Späte Bohnenernte, zwei Irrtümer und zwei neue Gartentipps.
◾ Heute, am 26. September, habe ich die Haupternte meiner zuletzt gesäten Buschbohnen eingefahren – gesät am 16. Juli (wobei der 20 Juli als letzter Aussaatzeitpunkt gilt). Das brachte mich auf die Idee, mal nachzurechnen, wie viele Tage von der Aussaat bis zur Ernte vergangen sind. Mithilfe eines Zeitspannen-Rechners (Tageszähler im Internet) habe ich 72 Tage errechnet.
Ich verglich dieses Ergebnis sofort mit meiner Aussaat vom 1. April und stellte fest, dass auch diese Kultur fast genauso lange bis zur Vollernte brauchte. In diesem Fall waren es 68 bis 70 Tage.
500 Gramm Bohnen von einer 80 Zentimeter langen Doppe-Reihe. Am 16. Juli gesät und am 26. September geerntet. |
Mein erster Irrtum
Das Ergebnis (oben) überraschte mich, denn bisher dachte ich immer, dass der späte Anbau von Buschbohnen länger zur Reife braucht als der frühe.
Geerntet habe ich die Sorte ‚Slenderette‘. In der Regel sind die Bohnen nach 70 Tagen zu ernten. |
Mein zweiter Irrtum
Meine Annahme war, dass die längeren Sonnenstunden von April bis zur Ernte Anfang Juli eine längere Photosynthese ermöglichen, als es beim Anbau von Mitte Juli bis Ende September der Fall ist. Doch auch das war ein Irrtum, denn nach meinen groben Berechnungen (dank OpenAI) stehen den Buschbohnen in beiden Anbauperioden etwa 1000 Sonnenstunden zur Verfügung. Das scheint die nahezu identische Entwicklungsdauer von ca. 70 Tagen von der Aussaat bis zur Ernte zu bestätigen.
Die aufgehende Saat vom 16. Juli am 26. Juli. |
Beim Profi-Gärtner nachgeschaut
Neugierig habe ich dann im Profi-Gartenbau nachgeschlagen, genauer gesagt in LABER/LATTAUSCHKEs „Gemüsebau“. Dort lese ich, dass die Reifezeit je nach den verwendeten Sorten (im Frühjahr) hauptsächlich von der Bodentemperatur und zusätzlich von der Tagestemperatur während der Kulturzeit abhängt. Wieder etwas dazugelernt.
1. Tipp: Laut dem Ratgeber gilt außerdem: „Durch die meist günstigeren Temperaturen während der Kulturzeit bringen Aussaaten von Ende Mai bis Mitte Juni oft die höchsten Erträge.“ Das war mir ebenfalls neu!
2. Tipp: Und ich fand noch einen weiteren genialen Tipp: Man sollte in einer Reihe zwei Sorten zusammen säen, die unterschiedlich lange Entwicklungszeiten haben – also eine schnellreifende und eine spätreifende Sorte.
Ich denke, das sind für heute genug Tipps. Da ich bisher nur schnellreifende Sorten verwendet habe (‚Eisbohne‘ und ‚Slenderette‘), muss ich nun schauen, welche Geschwister-Sorte sich gut für diese Adoption eignen könnte…
Nachtrag: Wann wurden die letzten grünen Bohnen geerntet?
Nach einem etwas durchwachsenen Monatsbeginn Oktober, waren die Tage ab dem 10.10.2024 doch schön und sonnig und so habe ich noch Ende des Monats Bohnen ernten können.
Am 11. Oktober gab es sogar leichten Nachtfrost, den so gut, wie alles Gemüse überstanden hat,obwohl es schon verwunderlich war. Morgens zum Sonnenaufgang waren definitiv -2°C über Boden.
Ich überlege nun, ob ich in der kommenden Gartensaison mehr auf die Grünen- oder auf die Trocken-Bohnen setzen soll. So hatte ich noch am 22. Juni Kidneybohnen gesteckt und Anfang November davon gut geerntet.
Was mache ich mit den geernteten grünen Bohnen?
Pilzbohnen |
Eines der schnellsten Rezepte die es für Selbstversorger gibt, der reichlich grüne Bohnen zur Verfügung hat, sind Pilzbohnen 😋
Pilzbohnen ist ein einfaches und schmackhaftes Gericht, bei dem grüne Bohnen (oft Busch- oder Prinzessbohnen) mit ein wenig Zwiebel in Butter angebraten werden. Die Bohnen werden zunächst in leicht gesalzenem Wasser blanchiert, während die Pilze (z. B. Champignons) in einer Pfanne mit Zwiebeln und Knoblauch angebraten werden. Nach dem Blanchieren werden die Bohnen kurz mit in die Pfanne gegeben und ebenfalls angebraten. Mit Salz, Pfeffer und Kräutern (z. B. Petersilie) wird abgeschmackt. Jagdwurst oder Champignons können zur Komplettierung zugegeben werden.
Quellen
[1] Nur sehr schnell reifende Stangenbohnen, wie z.B. die Sorte ‚Hilda‘ (es gibt auch viele weitere) können wir für die späte Aussaat bis Anfang Juli verwenden. Sie haben aber den Vorteil, dass sie noch dort gut gedeihen, wo im Spätsommer oft schon keine Sonne mehr bis zum Beet vordingt.
[2] LABER H. / LATTAUSCHKE G.; Gemüsebau; Stuttgart (Hohenheim) 2020; Seite 502ff