Bild: Das Backpapier im Grillpäckchen hält das Aroma besser beisammen, als die blanke Alufolie.
Ein funktionierendes Rezept für Grillgemüse, Kräuter und Schafskäse in Alufolie und Backpapier
Neulich saßen wir beim Sommergrillen mit Freunden beisammen, als jemand beiläufig erwähnte, dass er keine Lust mehr habe, Gemüse in Alufolie zu garen. „Ich hab mal gelesen, dass das mit der Säure im Gemüse und der Folie nicht so gesund ist“, meinte er und schaute dabei etwas verlegen in die Runde.
Ich musste schmunzeln – genau dasselbe hatte ich mir auch schon oft gedacht. Und deshalb mache ich meine Grillpäckchen inzwischen mit einer kleinen Schutzschicht aus Backpapier. Was dann beim ersten Testpäckchen alle feststellten – es funktionierte bestens und es schmeckte allen superlecker…

Gemüse in Alufolie? So wird’s besser gemacht
Mein wichtigstes Anliegen bei diesen Grillpäckchen ist, dass Alufolie und das Gemüse beziehungsweise die Marinade nicht direkt in Kontakt kommen. Denn die Kombination von Aluminium und Säuren kann gewisse gesundheitliche Risiken mit sich bringen – vielleicht nicht sofort, aber langfristig.
Ich möchte daher vermeiden, Bestandteile des Aluminiums in meinen Körper aufzunehmen. Deshalb lege ich unter das Gemüse zusätzlich Backpapier. Auch Butterbrotpapier kann verwendet werden, es ist jedoch nicht so reißfest.
Das Gemüse kann je nach Jahreszeit variieren. Im Frühsommer eignen sich junger Spinat, kleine Brokkoliröschen und zarte Kohlrabischeiben. Zur Kürbiszeit darf ein wenig Hokkaido mit dazu. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt – jeder kann in die Päckchen packen, was er am liebsten mag.
Zutaten für ca. 10 Päckchen
- 3 bis 5 Stück Feta-Schafskäse [1] (je 1/4 bis 1/2 Käse pro Päckchen)
- 1 mittelgroße Zucchini
- je 1 rote und 1 gelbe Paprika
- 4 mittelgroße, vorgekochte Kartoffeln
- 1 Aubergine
- 4 bis 5 Stangen grüner Spargel
- 2 rote Zwiebeln
- 2 Tomaten oder ca. 30 Kirschtomaten
- frische Champignons (je nach Größe 3 bis 8 Stück)
- 2–3 Knoblauchzehen
Des Weiteren
- 5 EL Olivenöl (ca. 1/2 EL pro Päckchen; ruhig etwas mehr, solange es nicht ausläuft)
- frische Kräuter: Thymian, Oregano, Rosmarin, Salbei, Estragon (getrocknet ist auch möglich)
- Salz und Pfeffer
- frisches Basilikum und Petersilie zum Garnieren
- etwas Zitronensaft
Benötigte Utensilien
- Alufolie
- Backpapier
- Schneidebrett
- Messer

Es geht los:
Gemüse vorbereiten
Das Gemüse waschen und in Stücke bzw. Streifen schneiden. Kirschtomaten bleiben ganz. Die Knoblauchzehen schälen und in feine Scheiben schneiden oder durch eine Knoblauchpresse geben. Die gekochten Kartoffeln in dünne Scheiben schneiden. Die Kräuter waschen und gut trocken schütteln.
Päckchen vorbereiten
Alufolie in ca. 30 × 30 cm große Quadrate schneiden, ebenso das Backpapier. Jedes Päckchen besteht aus einem Alufolienquadrat, auf das ein passendes Backpapierquadrat gelegt wird. So liegt das Gemüse geschützt vom Metall auf dem Papier.
Befüllen
Auf jedes Quadrat ein Stück Schafskäse legen und mit verschiedenem Gemüse bedecken – nicht zu wenig, aber auch nicht zu viel, damit man das Päckchen noch gut verschließen kann. Den Knoblauch dazwischenlegen oder zuletzt darüberstreuen.
Dann mit Salz und Pfeffer würzen, mit Olivenöl beträufeln und wer mag, fügt ein paar Tropfen Zitronensaft hinzu. Schließlich je ein Zweig oder Stängel der frischen Kräuter darüberlegen.
Verschließen
Die vier Ecken des Papiers und der Folie nach oben nehmen und miteinander verdrehen, sodass das Päckchen dicht verschlossen ist. Nichts sollte herausschauen oder auslaufen.
Und dann…
Marinieren lassen
Die fertigen Päckchen kommen nun für 3–4 Stunden in den Kühlschrank. Je länger sie ziehen, desto aromatischer wird das Gemüse und desto besser verteilen sich die Kräuteraromen.
Und Grillen
Der Grill wird wie gewohnt vorbereitet. Wer mit Holzkohle grillt, kann die Päckchen schon direkt nach dem Anzünden auflegen – bei geringer Hitze gart das Gemüse langsam. Ist die Glut vollständig durchgeglüht, wandern die Gemüsepäckchen an den Rand des Grillrosts und machen Platz für Würstchen oder Steaks.

Das Gemüse ist fertig, wenn es weich, aber noch leicht bissfest ist (einfach mit einer Gabel testen, indem man ein Päckchen vorsichtig öffnet).
Servieren
Die Päckchen können entweder direkt verschlossen auf den Tisch gestellt werden – so bleiben sie länger warm – oder geöffnet und angerichtet auf Tellern serviert werden. Vor dem Servieren frisches Basilikum oder Petersilie darüberstreuen. Das ist aber optional, denn die Kräuter im Päckchen haben bereits für viel Aroma gesorgt.
Weitere Bemerkungen
[1] Wer seine Kreation seinen Gästen nicht als schnödes Grillgemüse „verkaufen“ möchte, der kreiere einen eigenen Namen für sein Menü, etwa wie:
- Mediterrane Grillpäckchen
- Schafskäse-Gemüse-Papillote (etwas feiner, französisch)
- Aromapäckchen vom Grill
- Kräuterdampf-Päckchen
- Grilltascherl (österreichisch angehaucht)
- Vegetarische Schlemmerpakete
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[GJ.4.15] I Text und Bilder G. Jacob, 26.6.2026