🌸 Was die Aussaat von Lauchggewächsen betrifft, so lesen wir
In alten Grundbüchern den einprägsamen Hinweis: „Man sät entweder schon Anfang März [in ein warmes Frühbeet] oder gegen die Zeit der Baumblüthe
in das Land“ [1], womit die Zeit der Obstbaumblüte gemeint ist. Bei letzterer wurde zwar die Bemerkung vergessen, ob es die zeitigere Kirschbaumblüte ist oder die der Apfel- und Birnbäume.
Jetzt blühen Kirsche und Apfel zugleich
Im Moment blühen beide und so werde ich dieses Zeitfenster nutzen, um einerseits eine Charge Porree im Freiland zu säen und andererseits Lauchzwiebeln. Von den
Lauchzwiebeln habe ich mir eine großwüchsige Sorte (Riesen-Lauchzwiebel)
aus China schicken lassen.
Man sät am besten breitwürfig und harkt die Samen flach ein.
Sommer-Porree schon Anfang März säen?
Einige Lauch- und Porree-Sorten
stehen aus jung aufgegangenen Keimlinge in meinem kleinen Gurken-Gewächshaus. Hierbei konnte ich eine Merkwürdigkeit beobachten – und damit kommen wir zum sogenannten Sommer-Porree – dass dieser (ich habe ihn bereits am 28. Februar ins Freiland gesät) in der Freilandaussaat bereits größer ist, als derjenige im Gewächshaus.
Vitaler erscheint er mir ebenfalls.
Meine Vermutung ist sogar, dass der Sommer-Porree, mit dem man heute wenig anfangen weiß, aus
Zeiten stammt, da noch gar nicht in ein Frühbeet gesät wurde (weil noch nicht erfunden). In der Freilandaussaat ist der Sommer-Porree
offensichtlich schneller groß, als der Herbst- oder Winter-Porree.
Vermutlich wird es auch so sein, dass der Sommer-Porree bei zeitiger Saat (Anfang März) auch nicht zur Vernalisation neigt, also durch Kälteeinwirkung in die Blüte schießt. Ich habe beide Möglichkeiten im Test. [TJ.21.3]
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[1] RÜMPLER, Theodor (bearbeitet von); Illustrierte Gemüse- und Obstgärtnerei, Verlag von Wiegandt, Hempel & Parey; Berlin 1879 – 524; Seiten 216