Bild: Im Juni hatte diese Pflanze fünf Früchte angesetzt. Das war wohl zu viel…
Das Problem
🥒 Jetzt, Mitte Juli, bringt uns der Selbstversorger-Garten in Sachen Haupternte, neben den Frühkartoffeln und Gurken, und vor allem Gemüsebohnen und Zucchini in reichlicher Menge. Was nun die Gartenbohnen (Phaseolus vulgaris) und Zucchini betrifft, oder auch die Patisson-Früchte (die auch nur anders geformte Zucchini sind, also Cucurbita pepo) – sie alle haben einen Mangel. Die Ernte ist nicht immer gut planbar.
So sind Buschbohnen, wenn wir eine geeignete Sorte für unsere Zwecke gefunden haben und wenn sie richtig kultiviert werden, ein sehr ergiebiges Gemüse. Bei Bohnen und Beet-Gurken ist es sogar so, dass – je öfter wir sie durchernten – sie umso mehr neue Früchte ansetzen. Allerdings ist es auch so, dass die Bohnen und mehr noch die Zucchini manchmal, wie aus heiterem Himmel, Aussetzer bei der Fruchtbildung haben.
Warum setzt die Fruchtbildung aus?
Gründe hierfür sind oft genannt – aber ob sie wirklich stimmen, ist nicht in Stein gemeißelt. Da werden Befruchtungsprobleme genannt, wenn die Witterung zu feucht und kühl oder auch zu heiß ist.
Eher gehe ich mit, wenn beobachtet wurde, dass Zucchini-Pflanzen am Anfang der Saison zuerst überreich Früchte bilden und dann aber eine Pause einsetzen. Das kann daraus ein ganz natürlicher Rhythmus der Pflanze sein, um sich zu erholen und Nährstoffe wieder aufzufüllen.
Bei den Buschbohnen konnte ich ähnliches beachten.
Die Problemlösung
1. Zucchini
Die Lösung des oben genannten Problem ist die – so machen wir das jedenfalls – dass wir etliche Zucchini mehr pflanzen, als der eigentliche Bedarf ist. Bei uns sind das an vier Stellen im Garten jeweils zwei Pflanzen; insgesamt also Acht.
Eine andere Lösung wäre, um von Juni bis November immer Zucchini-Früchte vorrätig zu haben, einige Exemplare etwas größter oder völlig auswachsen zu lassen. Diese lassen sich dann längere Zeit lagern. Völlig ausgereifte Früchte halten sich im Gartenhaus gelagert bis Ende November. Sie liefern uns zudem kostenloses Saatgut.
Ausgereifte Früchte sind zwar keine Delikatesse, aber gute Lagerfrüchte. |
2. Bohnen
Bei den Bohnen gehen wir bei uns etwas differenzierter vor. Dort hatte ich in diesem Jahr zeitig (um den 15. April) vier laufende Meter Buschbohnen gesät (die alte Sorte ‚Eisbohne‘, eigenes Saatgut) und 14 Tage später noch einmal zwei Meter. Diese zeitversetzte Saat kompensiert schon recht gut kleinere Aussetzer der genannten Art. Zudem habe ich (was eigentlich etwas spät war) zum 24. Juni noch zwei Bohnengestelle (jeweils aus drei Stangen) mit einer schnellwachsenden Sorte Schwertbohnen (‚Hilda‘) bestückt. Bis jetzt haben sie noch keine Blüten angesetzt, werden aber – wenn die früh gesäten Buschbohnen durch sind – in ausreichender Menge ihre flachen und sehr delikaten Bohnenhülsen liefern.
Ernte-Durchgang von sechs laufenden Metern Buschbohnen. |
Am 12. Juli kam noch eine Charge Buschbohnen in die Erde (Sorte ‘Slenderette’, im Gartenmarkt gekauft), die aber irgendwie nicht so recht durchstarten will. Mal sehen, was draus wird…
Für die mögliche Überproduktion, die anfällt gibt es die klassischen Varianten der Haltbarmachung:
- Einkochen in Gläser (aufwändig)
- Sauer einkochen
- Blanchieren und Einfrosten
- Fermentieren (ideal hierfür sind Schwertbohnen)
- Ausreifen lassen und als Trockenbohnen ernten (einfach)
Zur letzten Variante, die wir favorisieren ist zu sagen, dass man sich hierfür eine Sorte suchen sollte, welche als Gemüsebohne keine Fäden hat und als gereifte Trockenbohne relativ groß ist. Die genannte alte Landsorte ‚Eisbohne‘ erfüllt diese Zwecke recht gut. Die ‘Slenderette’ hingegen hat ziemlich kleine Bohnenkerne, die als Suppen-Bohne trotzdem noch zu genießen sind.
Auch die Stangenbohne (Schwertbohne) ‚Hilda‘ bringt, wenn die ausreift, ziemlich brauchbare, runde Trockenbohnen für die Küche. Ob, die zum Johannistag gesäten das in diesem Jahr schaffen, weiß ich allerdings noch nicht. Die Sorten der Trockenbohnen, die klettern, sollten spätestens zum 10. Juni gesät sein.
Mit den ausgereiften Trockenbohnen steht uns natürlich auch reichlich neues Saatgut zur Verfügung.
Nachbetrachtung
Aber, wie anfangs schon erwähnt. Irgendwie bleiben beide Kulturen etwas unberechenbar. Entweder erntet man riesige Mengen, oder man hat plötzlich mal gar nichts für ein lange geplantes Menü. Besonders in der Grillsaison sind in Knoblauch-Öl eingelegte Zucchini ein Muss.
Übrigens: Das Problem der plötzlichen Überproduktion von Zucchini habe ich seit kurzer Zeit im Griff. Die bekommen die Hühner, allerdings kurze Zeit im Kochtopf gedämpft und dann warm serviert. Das Federvieh stürzt sich drauf und mag roh angebotene gar nicht mehr….