Bild: Gekappter und wieder neu getriebener Porree (bzw. Lauch, Allium ampeloprasum var. Holmense)*
Nachmachen!
🥬 Heute rufe ich einmal dazu auf, ein Anbau-Experiment durchzuführen. Das kann der machen, der einen Kleingarten hat, aber auch derjenige (oder diejenige; Frauen sind hier oft etwas proaktiver veranlagt) der über einen Balkon mit Pflanzkasten oder -kübel verfügt.
Es geht darum, in den nächsten Tagen in einer Gärtnerei oder in einem Gartenmarkt (Baumarkt) ein paar Porree-Jungpflanzen zu kaufen. Günstig hierfür sind besonders die riesenwüchsisge Herbstsorten, doch sind in der Regel die Pflänzlinge nicht nach Sorte ausgezeichnet. Dann kaufen wir, was angeboten wird.
Pflanzanleitung
Diese pflanzen wir etwa sechs Zentimeter tief in ein Beet oder entsprechend in einen Blumenkasten mit möglichst guter, humusreicher, nährstoffreicher Erde. Auf dem Beet sollte der Pflanzabstand 20 Zentimeter betragen, im Blumenkasten genügen 10 bis 15 Zentimeter. Der Platz für unsere Kultur kann – muss aber nicht – vollsonnig sein.
In der Folge wird die Lauchkultur bei Bedarf regelmäßig gegossen und gedüngt. Es wird nicht allzulange dauern, bis wir schöne Porree-Pflänzchen im Kasten oder auf dem Beet stehen haben.
Die experimentelle Besonderheit
Nun folgt das Experiment … die Besonderheit: Wir lassen die Pflanzen nicht bis zum Herbst hin wachsen, sondern schneiden den Lauch — wenn wir ihn brauchen und wenn er stark genug ist – einfach einen Zentimeter über dem Erdboden ab und nehmen ihn für die Küche.
Und dann schauen wir, was weiter passiert. Ich kann es euch jetzt schon verraten. Der Lauch wird sich ziemlich rasch wieder erneuern und steht dann zu einer zweiten Ernte bereit und in der Regel dann noch einmal zu einer dritten – und wer will, im Winter zu einer vierten. Das ist unglaublich, aber wahr. Vermutlich muss man das aber selber so nachvollziehen und erleben, um ein Verständnis dafür zu bekommen. Deshalb mein vorgeschlagenes Experiment.
Und was hat das mit den alten Germanen zu tun?
Der aufmerksame Leser meiner Blogbeiträge wird vielleicht schon bemerkt haben, dass mich die Gartenbaugeschichte im Allgemeinen sehr interessiert, wie auch die Gartenbaugeschichte unserer indigenen Kultur im Besonderen, die landläufig die germanische genannt wird.
Bei der Erforschung dieser Historie bin ich nun zu deren Dreh- und Angelpunkt gelangt und dieser ist der Lauch und Knoblauch im germanischen Gartenbau. Immerhin haben unsere Altvorderen dem Lauchgewächs ein eigenes Schrift-Runen-Zeichen gewidmet. Das ist die Rune Laguz (ᛚ), die einundzwanzigste Rune des Futhark (des alten Runen-Alphabets), beziehungsweise die fünfzehnte Rune des altnordischen Runenalphabets mit dem Lautwert L.
Ich dachte mir nun, dass es zum Verständnis dieses alten Schriftzeichens, wie auch zum Verständnis unserer eigenen indigenen Kultur von Nutzen ist, diese uralte Kulturpflanze in ihrer Natur und in ihrem Potenzial kennen zu lernen und zunächst nicht nur theoretische Abhandlungen über dieses Thema zu verfassen. Ich denke, das ist eine gute Idee – oder?
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*Hinweis: Die Bilder auf dieser thematischen Seite (URL) stelle ich, Thomas Jacob (Urheber), gemeinfrei zur Verfügung.
[TJ.24.13]