Vorbemerkung
🌱 Nachdem ich gestern ausführlich über den Aussaat-Termin des Chinakohls geschrieben habe, der aktuell vorliegt, möchte ich noch einmal prinzipiell auf die Zeit der ersten Julihälfte eingehen. Vom 1. Juli an können wir noch einige Gemüsekulturen mittels direkter Saat auf den Weg bringen.
Die Aussaat, jetzt zu Beginn des Hochsommers, hat nämlich den Vorteil, dass sie im Gegensatz zum Setzen von Jungpflanzen weniger an Aufsicht benötigt. Das gilt besonders in Bezug darauf, wenn eine heiße und trockene Witterung herrscht, bei der junge Pflänzlinge besonders in der Mittagshitze sehr leiden. Auch aus diesem Grunde rate ich beispielsweise, Erdbeer-Senker schon im Juni zu pflanzen.
Was an heißen Juli-Tagen gepflanzt werden kann
Einzig das Pflanzen von Porree, der gut zehn Zentimeter tief gesetzt wird, kann bei heißer Witterung erfolgreich erfolgen, da seine Wurzeln so tief in der Erde Fuß fassen, wo die Bodenschicht darüber vor Wärme isoliert.
Eine zweite, sehr robuste “Versetz-Pflanze” ist der Zuckerhut-Salat, der um die Anfang bis Mitte des Monats Juni gesät worden sein sollte. Er kann nun verpflanzt werden und verträgt eigentlich jede Sommerhitze nach der Pflanzung, wenn er gegossen wird.
Die dritte Kultur, die auch an heißen Juli-Tagen problemlos gepflanzt werden kann, ist die Frühkartoffel. Der Anbau ab Juli ist durchaus möglich, wenn auch nicht besonders ertragreich.
Saaten, die im Monat Juli erfolgen können, sind:
- Buschbohnen – bis 20. Juli
- Chinakohl – um den 10. Juli
- Herbst-Rettich** – bis Monatsende
- Koriander – für den Gebrauch im Winter
- Karotten – frühe, schnellwüchsige Sorten bis Monats-Mitte
- Rote Beete – um den 1. Juli
- Rucola – bis in den August hinein
- Schwarzer Rettich (Winterrettich) – bis in den August hinein
**Empfehlenswert ist der Daikon-Rettich (Asia-Rettich) in Sorten (das sind die Riesensorten, wie ‚Minowase Summer Cross‘) oder der bei uns zum Bier gereichte Radi, der „Münchener Bier“.
Die Saaten für August vorbereiten!
Neben diesen zu erledigenden Aussaaten, sollten wir uns jetzt schon sehr gezielt auf die späten Saaten im Juli vorbereiten, wie auch auf die letztmöglichen Aussaattermine der ersten Augustwoche.
Das heißt, wenn nötig, jetzt das Saatgut besorgen und eventuell Keimproben machen. Geht nämlich eine Saat nicht auf, ist es dann oft zu spät für nachfolgende Saaten.
Diese problematischen Kulturen sind vor allem der sogenannte Wintersalat, beziehungsweise “Überwinterungs-Kopfsalat”. Dieser wird um den 1. August gesät und Ende September verpflanzt, überwintert und bringt Ende April wunderschöne, gesunde Kopfsalate hervor.
Weitere Aussaaten, die Anfang August noch möglich sind:
- Feldsalat
- Herbstrübchen und Mairübchen
- Pastinake**
- Rucola
- Stängelkohl (Cima di Rapa)
- Wintersalat (siehe oben)
**Dieses Jahr werde ich gezielt einige Pastinaken Anfang August für die Überwinterung säen. Nach meinen bisherigen Beobachtungen gehen diese späten (bisherigen Selbstaussaaten) im kommenden Frühjahr nicht in die Blüte. Merkwürdigerweise vernalisieren sie nicht und stehen von Mai bis Herbst zur Ernte zur Verfügung. Der Samen für dieses Garten-Experiment reift jetzt gerade aus.