🌱 Am Wochenende haben wir im Garten noch einige Aussaaten vorgenommen und Chinakohl gepflanzt. Dabei haben wir Bartnelke, Koriander, Rucola und Pastinake ausgesät. Diese Saaten sollten Anfang August erfolgen und nicht viel später.
Bartnelke
Die Bartnelke (Dianthus barbatus), eine zweijährige Schnittblume, habe ich breitwürfig auf einem Quadratmeter großen Beet ausgesät. Den Samen, den diese Zierpflanze reichlich ansetzt, lieferten hier letzte verblühte Nelkenblüten.
Die einfache Art der Vermehrung ist wohl auch der Grund dafür, dass die Bartnelke früher zu einer typischen Bauerngartenblume wurde. Sie blüht Ende Juni, Anfang Juli, wenn es kaum eine andere Art Schnittblumen für die Vase gibt.
Koriander
Koriander (Coriandrum sativum), ein frisches Würzkraut für den Winter, kam ins Beet. Die Samen habe ich bereits am 30. Juni von ausgereiften Pflanzen gesammelt. Er wurde ebenfalls breitwürfig auf einem Quadratmeter großen Beet verteilt.
Rucola
In ähnlicher Weise wurde Rucola (Eruca vesicaria subsp. sativa) ausgesät. Ich hoffe, dass wir Ende Oktober frischen Rucola-Salat ernten können. Sollte der Winter mild ausfallen, können wir auch einige Blätter während der kalten Monate genießen, besonders wenn die Pflanzen an einem sonnigen Platz stehen.
Der späte Anbau von Rucola gelingt oft besser, wie die Frühjahrs-Aussaat.
Den Samen für die Kultur haben wir ebenfalls selbst gewonnen. Man lässt im Frühjahr einfach ein halbes Dutzend Pflanzen ihre Blüten ausbilden, an denen sich dann ziemlich rasch (dem Raps ähnlich) kleine Schoten mit millimetergroßen, braunen runden Samen entstehen. Im Frühsommer werden sie geerntet.
Pastinake
Die vierte Aussaat war ein Experiment mit Pastinaken (Pastinaca sativa). Der letzte Samen reift gerade heran, und ich wollte sehen, ob die Pflanzen nach der Überwinterung in den Samen schießen. Ich habe die Samen breitwürfig auf einem Quadratmeter Fläche eingehakt und werde noch im September und vielleicht Anfang Oktober nachsäen. Dieses Experiment basiert auf meiner Beobachtung, dass einige selbst ausgesäte Pastinaken nicht vernalisieren und bis Juni Wurzeln ausbilden, die geerntet werden können. Wenn diese Methode funktioniert, hätten wir das ganze Jahr über Zugang zu diesem robusten Wurzelgemüse, das wir vor allem für Gemüsesuppen verwenden.
Spinat ist möglich!
Spinat säe ich erst im zeitigen Frühjahr, der wer will, der kann ihn jetzt säen und noch auf eine gut Ernte im Herbst hoffen. Wenn der Winter mild ist, können wir auch dann noch Blätter pflücken.
Übrigens: Lassen wir im Frühjahr auf einem Quadratmeter Spinatbeet die Pflanzen in den Samen gehen, können wir davon die nötigem Menge an Samen für mindestens zwei Gartenjahre ernten.
Stängelkohl (Cima di Rapa, Herbstbrokkoli)
Fast hätte ich dieses italienisch Spätgemüse vergessen, welches ich ebenfalls auf gut einem Quadratmeter Fläche breitwürfig (nicht zu dicht) ausgebracht habe. Es ist ein Rübsengewächs (Brassica rapa var. cymosa) und eng verwandt mit dem Mairübchen, Raps oder Chinakohl (siehe unten). Jetzt gesät, bildet es noch Blütenbüschel aus, die an Brokkoli erinnern. Der Kohl ist nicht gerade ein Edelgemüse – er schmeckt etwas derb. Zusammen mit Nudelgerichten serviert, liefert der Stängelkohl jedoch ein würziges Herbstgericht.
Und gepflanzt wurde Chinakohl
Den Chinakohl (Brassica rapa subsp. pekinensis) habe ich gepflanzt, bin jedoch skeptisch, ob wir im Herbst noch ernten können. Die Jungpflanzen stammen von einer zweiten Aussaat Ende Juli in einem Blumenkasten außerhalb des Gartens. Die erste Aussaat vom 10. Juli, die für die Herbsternte gedacht war, wurde leider von Erdflöhen (Psylliodes, kleine schwarze Blattkäfer) zerstört. Allerdings möchte ich versuchen, den Chinakohl über den Winter zu bringen, um im März die Blütentriebe zu ernten. Dazu habe ich mir ein koreanisches Video angesehen, das diesen Anbauansatz zeigt (siehe Beitrag vom 9. Mai 2024).
Beinahe vergessen zu erwähnen: Überwinterungs-Kopfsalat
Der Überwinterung-Kopfsalat (Wintersalat) sollte jetzt so schnell wie möglich gesät werden. Die Pflanzen, die jetzt aufgehen werden im September verpflanzt, überwintern und bilden dann sofort im April wunderschöne und gesunde Salatköpfe aus.
Die Besonderheit dabei ist, dass viele Kopfsalate (Lactuca sativa Butterhead-Gruppe, Syn. Lactuca sativa var. capitata L.) als Pflanzen im Jugendstadium frostfest sind und den Winter bei uns bestens überstehen.
Erprobte Sorten hiefür sind:
- ‚Winterbutterkopf‘
- ‚Maiwunder‘
- ‚Maikönig‘
Ich verwende bereits seit 2011 die Sorte ‚Winterbutterkopf‘, von dem ich das Saatgut immer selbst gewonnen habe. Da die Samen lange keimfähig bleiben, genügt es alle zwei oder drei Jahre den Samen zu gewinnen, der Anfang Juli ausreift.
Der Wintersalat wurde am 1. August einfach zwischen den Grünkohl gesät, was ich für eine gute Kombination halte. Ein Teil davon wird verpflanzt und ein Teil bleibt in Mischkultur stehen. |