Bild oben: Rankende Schwertbohne ‚Hilda‘. Vorteile: Sie entwickelt sich sehr schnell und hat ein edles Aroma. Nachteil: Kurzes Erntefenster.*
Obwohl ich seit 2011 intensiv Selbstversorgungsgemüse anbaue und gelernter Gärtner bin, gelingt mir nicht immer alles im Garten. Besonders bei der Kultur der Gemüsebohnen bin ich unsicher, ob ich weiterhin Buschbohnen oder Stangenbohnen bevorzugen sollte. Zudem habe ich mich bei der Auswahl der passenden Stangenbohnen-Sorten im Kreis gedreht.
Auswahlkriterium: Guter Geschmack
Es gibt viele Kriterien, nach denen man die geeignete Sorte auswählen kann. Bei den Gemüsebohnen habe ich mich zuletzt auf geschmacklich edle Sorten konzentriert. Nach meiner Anbauphilosophie geht es mir nicht mehr um die Masse, sondern um Qualität. Ich bevorzuge daher Edelgemüse, insbesondere die flachen, sogenannten Schwertbohnen (Varietät von Phaseolus vulgaris), die in Butter gedünstet ein unvergleichliches Aroma entfalten.
Ich habe in den letzten Jahren verschiedene Sorten ausprobiert, darunter in diesem Jahr ‚Hilda‘. Doch alle bisher getesteten Varietäten hatten den Nachteil, dass ihre Ernteperiode nur kurz war und die Hülsen nicht überreif geerntet werden durften, da sie sonst zäh oder faserig wurden.
Bezüglich der Stangenbohnen gibt es mehrere Alternativen. Buschbohnen könnten wegen ihres schnelleren Ertrags und der Möglichkeit, sie im Jahresverlauf mehrfach anzubauen, bisweilen den Stangenbohnen überlegen sein. Selbst Aussaaten bis zum 20. Juli versprechen noch gute Erträge, und jung geerntet sind die Hülsen als Prinzessbohnen köstlich. Kletterbohnen hingegen beanspruchen vom Mai bis Herbst ein Beet und liefern manchmal schon im September nur noch wenig Ertrag.
Langes Erntefenster wäre auch nicht schlecht
Eine weitere Alternative, die ich nun in Betracht ziehe, ist, auf die kletternden Schwertbohnen zu verzichten und eine rankende Sorte mit gewöhnlichen Gemüsebohnen zu wählen. Das entscheidende Kriterium hierbei ist ein langes Erntefenster und dass die Bohnen keine Fäden entwickeln. Mein Plan ist, die Hülsen für meine Gourmetküche sehr jung zu ernten. Sollte ich das regelmäßige Pflücken (alle zwei bis drei Tage) einmal vergessen, könnten die durchwachsenen Bohnen noch als Pilzbohnen in der Pfanne gebraten werden. Das Rezept hierzu habe ich schon parat.
Lichtkonkurrenz
Ein Grund, warum ich nicht vollständig auf Stangenbohnen verzichten und nur auf Buschbohnen umschwenken möchte, ist, dass ich Kulturen benötige, die neben dem hochwachsenden Spargellaub noch Licht abbekommen. Für diesen Zweck scheint mir das hoch rankende Gemüse die einzige Alternative zu sein. Mein erster Kandidat für diesen Plan ist die freie, samenfeste Stangenbohnensorte ‚Neckarkönigin‘. Hier sind meine ersten Recherchen zu deren Eigenschaften.
Gourmetgemüse
Übrigens: Ich erwähnte oben, dass ich zunehmend dazu tendiere, Edelgemüse in meinem eigenen Garten anzubauen. Mit dem Hinweis auf Stangenbohnen neben Spargel und der Tatsache, dass man mit der Ernte ganz junger Gemüsebohnen Prinzessbohnen im Korb hat, sind hier schon zwei „Edelgemüse“ genannt:
- Prinzessbohnen
- Spargel
Im Blogartikel vom 12. Dezember 2024 wurde ein drittes Gourmetgemüse vorgestellt: die Schwarzwurzell (Scorzonera hispanica). Und dort findet sich mindestens noch ein vierter Kandidat: die Artischocke. Ich denke, dass sich für das Thema „Gourmetgemüse“ sicherlich Interessierte finden werden, und so darf der Leser gespannt sein auf das nächste Edelgemüse, welches ich hier vorstellen werde.
Weitere Bemerkungen
*Die Sorte ‚Hilda‘ – im Beitragsbild ganz oben und in den weiteren Bildern zu sehen – werde ich wohl nicht absolut verbannen, denn sich kann auch als Klettervariante noch um den 5. bis 10. Juni gesät werden, was für Stangenbohnen ungewöhnlich ist. Bei später Saat braucht es auch nur Stangen von zwei Metern Länge.