[Übersicht: Spargel selber anbauen]
🌱 Wenn ich hin und wieder sage, dass ich als Selbstversorger gezwungen bin, aus Armutsgründen ab April zwei Monate lang Spargel zu essen, so ist das doch ernst gemeint.
Neben einer möglichen allgemeinen Armut, ist es doch immerhin so, dass im Monat April der Nutzgarten arm an frischen Gemüsen ist. Ausgenommen sind hierbei natürlich die Gewächshaus-Kulturen.
Was können wir im April ernten? Viel ist es nicht:
- noch vor dem Spargel ernten wir überwinterte Schwarzwurzeln oder Haferwurzeln und überwinterten Grünkohl (eventuell noch Winterporree); letzte überwinterte Pastinaken sind Anfang April durch
- frisch getriebenen Meerkohl und
- den Lauch des Perllauchs (wenig bekannt) und des Weiteren
- frisch getriebenen Zwiebellauch der Winterheckzwiebeln
- Grünspargel und Bleichspargel

Nur Spargel gibt reichlich und sicheren Ertrag!
Letzteren in der Liste ernten wir reichlich, wenn wir ihn angebaut haben. Wir besitzen eine gut acht Meter lange Zeile mit Bleichspargel und noch ca. 2,5 Meter Grünspargel. Der Vorteil von dieser Anlage ist, dass der Grünspargel besonders am Anfang sichere Ernten liefert und dann zieht der Bleichspargel nach. Im Schnitt haben wir dann um die 500 Gramm Spargel am Tag, aber nur wenn die Witterung optimal ist – also bestes Spargelwetter herrscht:
Was ist gutes Spargelwetter und wo fühlt sich der Spargel wohl?
Milde Temperaturen:
Moderate Temperaturen zwischen 15°C und 25°C werden ideal für das Spargelwachstum angesehen. Zu hohe Temperaturen sind nicht gut, denn damit kann das Wachstum stagnieren und zu Bitterkeit führen, während zu niedrige Temperaturen das Wachstum verlangsamen können.
Feuchtigkeit:
Ausreichende Feuchtigkeit im Boden ist wichtig für das Wachstum von Spargel. Regelmäßige Bewässerung, besonders während der Wachstumsphase, kann bei starker Trockenheit dazu beitragen, später die Ernte zu fördern. Wichtig: Wässere mit vorgewärmten Wasser aus der Regentonne o.ä.
Sonnenschein:
Spargel benötigt nach seiner beständigen Ernteperiode ab dm 24. Juni Sonnenlicht, um zu wachsen und Energie durch Photosynthese zu produzieren. Daher sind sonnige Tage wichtig für ein gesundes Wachstum. Wenn er auf überschatteten Gartenplätzen steht, wurde falsch gepflanzt!
Bodenbeschaffenheit:
Ein gut durchlässiger Boden mit ausreichender Nährstoffversorgung ist wichtig für das Wachstum von Spargel. Ein pH-Wert zwischen 6,5 und 7,5 wird oft als optimal angesehen.
Leichte Luftbewegung:
Ein leichter Wind kann dazu beitragen, bei zu nasser Witterung die Feuchtigkeit im Spargelbeet zu reduzieren (zu regulieren) und die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern. Überhaupt kann man sagen: Wer seinen Garten in einer mehr offenen Lage hat, wird sich allgemein an gesünderen Pflanzen (und entsprechend auch Ernten) erfreuen können.
Weitere Literatur und Bemerkungen
- Spargel selber anbauen (derkleinegarten.de)
Autor und Bildmaterial: Thomas Jacob; Erstveröffentlichung am 17.4.2024
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P.S. Bei nachträglichen Recherchen bin ich noch auf einen recht kuriosen Spiegel-Artikel aus 2019 gestoßen, der aber ernst gemeint ist (Wohlstandswerwarlosung). Den Link möchte ich hier zunächst einmal gesichert haben:
STOCKOWSKI, Margarete; Der Spargelkult muss enden; 22.04.2019