Der richtige Zeitpunkt für die Tomatenaussaat (1. April) und meine bevorzugten Sorten

Tomaten Sorte San Marzano Gourmelito

Bild: Von Zeit zu Zeit kaufe ich F1-Hybriden nach und vermehre sie einige Jahre eigenständig weiter. Bei San Marzano wurde es nach 12 Jahren nötig* …

Der 1. April. Warum ist er optimal?

🍅 Ein idealer Zeitpunkt für die Aussaat von Tomaten auf der Fensterbank ist Anfang April. Der Grund dafür ist simpel: Die jungen Pflänzchen sollten ohne Verzögerung und ohne Lichtmangel heranwachsen. Eine zu frühe Aussaat führt oft dazu, dass die Pflanzen zu lange in Töpfen verharren, was ihr Wachstum hemmt.

Dies kann sich später nachteilig auf ihre Vitalität auswirken. Tatsächlich ist es besser, wenn Tomaten Mitte Mai als etwas kleinere Jungpflanzen ins Freiland kommen, anstatt als „überständige“ Pflanzen, die bereits zu groß und instabil geworden sind. Letztere entwickeln sich oft nicht mehr gesund weiter.

Unsere derzeitigen Sorten

Mit dieser kleinen, aber wichtigen Information möchte ich einige der Tomatensorten vorstellen, die wir in unserem Garten anbauen. Zwei davon habe ich bereits auf Bildern festgehalten:

  • San Marzano 2 – der Edelklassiker aus Italien
  • ‚Rakete‘ – eine russische Landsorte (San-Marzano-Typ)
  • ‚Gourmelito‘ – eine starkwüchsige Cherrytomate mit langen Trieben
  • Eine gelbfrüchtige Landsorte aus Siebenbürgen („Jonni’s“)

Da meine Zeit begrenzt ist, folgt hier zunächst eine Beschreibung der ‚San Marzano‘ auf Basis einer KI-Recherche. Diese Sorte habe ich dieses Jahr neu als Saatgut gekauft, nachdem ich sie zuvor rund 12 Jahre lang aus eigenem Samen gezogen habe. Sie wird bei uns im Folientunnel kultiviert. Die anderen Sorten werde ich in späteren Blog-Artikeln ausführlicher vorstellen. Nur zur ‚Gourmelito‚ sei angemerkt, dass ich sie im Freiland anbaue und ihre Triebe ab einer Höhe von 1,70 Metern waagerecht weiterführe – fast wie eine Rebe, nur mit Tomatentrauben.


Die San Marzano-Tomate – eine Ikone der italienischen Küche und uralt

Die San Marzano ist eine der bekanntesten und geschätztesten Tomatensorten weltweit, insbesondere in der italienischen Küche. Sie stammt aus der Region Kampanien und wird traditionell in der fruchtbaren Vulkanerde am Fuße des Vesuvs angebaut.

Ich halte sie für eine der besten im Aroma, was sich aber nur entfaltet, wenn sie voll ausreift – weswegen ich sie auch geschützt anbaue. Das ist im Folientunnel oder an der Gartenlauben-Wand.

Tomatenspalier
San Marzano an der Laubenwand. Hier muss in diesem Jahr erst mal der Boden regenerieren.


Was macht die San Marzano so besonders?

Form & Konsistenz

Die San Marzano ist länglich, fast pflaumenförmig, mit einer relativ dicken Haut und wenigen Kernen. Ihr Fruchtfleisch ist besonders fest und enthält wenig Wasser – eine ideale Voraussetzung für aromatische Saucen.

Geschmack

Die Frucht zeichnet sich durch einen intensiven, süßlich-aromatischen Geschmack mit einer ausgewogenen Säure aus, der sie von anderen Tomaten deutlich unterscheidet.

Verarbeitung

Dank ihres geringen Wassergehalts und der intensiven Aromatik eignet sich die San Marzano hervorragend für die Herstellung von Tomatensaucen, Suppen und Pizzabelägen. Sie wird häufig geschält und als „Pomodori Pelati“ in Dosen konserviert.

Geschützte Herkunft (DOP-Siegel)

Die echte San Marzano-Tomate trägt das DOP-Siegel (Denominazione di Origine Protetta), welches sicherstellt, dass sie ausschließlich in bestimmten Gebieten Kampaniens unter traditionellen Methoden angebaut wird.

Historische Bedeutung

Bereits im 18. Jahrhundert galt die San Marzano als besonders wertvolle Tomate. Sie wird als eine der Ursprünge der klassischen italienischen Tomatensauce angesehen und gilt als die beste Wahl für eine authentische neapolitanische Pizza.


Verwendung in der Küche

San Marzano-Tomaten sind besonders geschätzt für:
Napolitanische Pizza – als Basis für die berühmte Tomatensauce
Pasta-Saucen – besonders klassische Marinara oder Amatriciana
Eintöpfe & Suppen – etwa eine herzhafte Tomatensuppe
Passierte Tomaten & Konserven – ideal zur Vorratshaltung

Dank ihrer herausragenden Qualität und ihres unverwechselbaren Geschmacks ist die San Marzano ein unverzichtbarer Bestandteil der traditionellen italienischen Küche. 🍅🇮🇹

Weitere Bemerkungen

* Nach 12 Jahren eigenständiger Nachzucht ließ der Ertrag merklich nach, und die Früchte waren zunehmend von Alternaria solani (Erreger der Dürrfleckenkrankheit) befallen. Dieser Pilz verursacht tief-schwarze, eingesunkene Stellen. Um die Sortenqualität wiederherzustellen, habe ich daher frisches Saatgut gekauft.

Ich muss mir da auch noch was einfallen lassen, weil der Standort im Tunnel eine Haupturache ist: Alternaria solani (Dürrfleckenkrankheit) tritt bevorzugt bei feuchtem, warmem Wetter auf und verbreitet sich durch Sporen, die im Boden oder an Pflanzenresten überwintern.

Vorbeugend hilft ein Fruchtwechsel von mindestens drei Jahren, widerstandsfähige Sorten, luftige Pflanzabstände und eine Vermeidung von Blattnässe (siehe auch Tomaten mögen Morgensonne). Mulchen und eine kaliumreiche Düngung stärken die Pflanzen. Befallene Blätter sollten frühzeitig entfernt und nicht kompostiert werden. Biologische Spritzmittel wie Schachtelhalmextrakt oder in schweren Fällen zugelassene Fungizide können den Pilz eindämmen … doch dazu habe ich keine Lust 😡🍅.

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