Bild: Die fertige Suppe. Sie schmeckt besser, als sie aussieht… und erinnert geschmacklich etwas an Zucchini-Suppe. Eine wärmende Mahlzeit für drei Abende … und dann ist es auch wieder gut 😉
[Beitrag in Erstellung]
👩🍳 An einem kühlen Morgen Anfang April, als der Wind noch winterlich durch die kahlen Äste pfiff, stöberte ich in der Gartenlaube. Dort, fast vergessen in einer Ecke, fanden sich ein paar Pastinaken und ein bereits leicht verschrumpelter Knollensellerie in einem Eimer – die letzten ihres Standes unter den Lagergemüsen.
Aus diesen bescheidenen Zutaten entstand eine doch unerwartet harmonische Suppe, die die natürliche Süße der Wurzeln mit der herben Würze des Sellerie vereinte.
Ein spontanes Experiment [1], das nun wohl zum zum Favoriten des „Nachwinters“ wird: wärmend, nahrhaft – ein kulinarischer Abschied vom Winter, bevor der Frühling die Küche voll erobert – und das geschieht eigentlich erst so richtig mit der Spargelsaison.
Die letzten Wintervorräte nutzen
Der März und die erste Aprilwoche sind die Zeit, in der wir die letzten Wintergemüse aus dem Vorrat verbrauchen, bevor die frischen Zutaten des Frühlings Einzug halten. Neben Kartoffeln sind es vor allem Schwarzer Rettich, Knollensellerie, eingelagerte Zwiebeln und nicht zuletzt der Knoblauch, der nun nach und nach aufgebraucht wird.

Direkt vom Beet holen wir noch die letzten Pastinaken und Winterporree. Eine Sonderstellung nehmen die Schwarzwurzeln ein: Sie dürfen, sofern noch nicht geerntet, etwas länger stehen, da sie auch beim erneuten Austreiben ihre Qualität bewahren.

Zeit für eine wärmende Suppe
Es ist also höchste Zeit, das Lagergemüse aufzubrauchen. Hier bietet sich die folgende Pastinaken-Sauerkraut-Suppe als ideale Möglichkeit an – nicht nur als clevere Resteverwertung, sondern als herzhaftes, wärmendes Gericht für kühle Tage.
Die Kombination mag ungewöhnlich klingen, doch das Ergebnis überzeugt. Geschmacklich erinnert die Suppe entfernt an eine Zucchinisuppe, worauf später noch eingegangen wird, wenn es um Variationsmöglichkeiten geht.
Grundrezept und Variationen
Die Basis der Suppe besteht aus Pastinaken, zu denen etwa 80 Prozent ihres Gewichts an Sauerkraut hinzugefügt werden. Diese Grundrezeptur kann nach Belieben erweitert werden: Typische Suppengemüse wie Porree, Sellerie, Kohlrabi oder Möhren passen hervorragend dazu. In dieser Variante wurde zudem noch ein Rest Knollensellerie verwertet. Hier nun das konkrete Rezept:
Pastinaken-Sauerkraut-Suppe. Zutaten für 2-3 Portionen:
- 300 g Pastinaken
- 240 g Sauerkraut (ca. 80 % des Pastinaken-Gewichts)
- 200 g Knollensellerie
- 1 große Gemüsezwiebel
- 1-2 Zehen gelagerter Knoblauch
- 1 Kartoffel (optional, für zusätzliche Sämigkeit)
- 500 bis 800 ml Wasser oder optional Gemüsebrühe
- 1 EL Kokosfett, Palmfett, Schweine- oder Butterschmalz (plus etwas mehr zum Anbraten der Pastinaken, falls gewünscht)
- Salz und Pfeffer nach Geschmack, wer möchte würz auch mit gekörnter Gemüsebrühe nach
- Optional: etwas Sahne
Zubereitung
Vorbereitung: Pastinaken und Knollensellerie schälen und in kleine Würfel schneiden. Die Zwiebel schälen und fein hacken, den Knoblauch ebenfalls schälen und fein würfeln. Bei Verwendung einer Kartoffel diese schälen und würfeln.
Pastinaken anbraten (optional): Für ein intensiveres Aroma etwa ein Drittel der Pastinakenwürfel in einer separaten Pfanne mit etwas Öl oder Butter bei mittlerer Hitze goldbraun anbraten und beiseitestellen.
Anschwitzen: In einem großen Topf das Öl oder die Butter erhitzen. Zwiebeln und Knoblauch darin glasig anschwitzen. Dann die restlichen Pastinaken, den Knollensellerie und die Kartoffel (falls verwendet) hinzufügen und etwa 5 Minuten mitdünsten.
Sauerkraut hinzufügen: Das Sauerkraut unterrühren.
Kochen: Die Gemüsebrühe angießen und alles 20–25 Minuten köcheln lassen, bis das Gemüse weich ist. Die angebratenen Pastinaken gegen Ende der Kochzeit hinzufügen, damit sie ihre Textur behalten.
Pürieren oder stückig lassen: Die Suppe nach Belieben fein pürieren oder stückig lassen. Für eine cremigere Konsistenz etwas Sahne oder eine pflanzliche Alternative einrühren.
😋 Abschmecken und servieren: Mit Salz und Pfeffer abschmecken und heiß servieren.
Optional mit frischen Kräutern (z. B. Petersilie) oder gerösteten Brotcroutons garnieren.

Übrigens: Seit 2017 haben wir diese echt koreanischen Kimchi-Container-Boxen in Benutzung, die sich absolut bewährt haben. In so einen 5,2 Liter-Behälter passt ein und dazu noch reichlich in halber Weißkohl-Kopf (oder 2 kleine Köpfe) hinein – wir verbrauchen etwa drei solcher Boxen über einen Winter.
Nach dem Sauerkraut, also typisches Winter-Fermentier-Gemüse, werden Kohlrabi einsäuert, wenn sie überreich vorhanden sind. Bezugsquelle hier.
Geschmack und Variationen
Die Suppe vereint die milde Süße der Pastinaken – verstärkt durch das optionale Anbraten – mit der würzigen Säure des Sauerkrauts. Sie erinnert an eine Zucchinisuppe und lässt sich ebenso vielseitig variieren.
Hier einige Ideen der Variation, die wir von der Zucchinisuppe her kennen:
- Mediterrane Variante: Mit Knoblauch, Basilikum und einem Hauch Parmesan.
- Cremige Variante: Mit viel Sahne oder Frischkäse oder Crème fraîche für eine samtige Textur.
- Orientalische Variante: Mit Kreuzkümmel, Koriander und einem Spritzer Zitrone.
- Scharfe Variante: Mit Chili oder Ingwer für einen Kick.
- Geröstete Variante: Neben Pastinaken auch Knollensellerie vorab rösten. Und wenn wir gerade beim Rösten sind, dann können wir gewürfeltes Brot im Fett rösten und die Suppe mit Croutons garnieren…
Fazit
Diese Suppe bringt die besten Aromen der letzten Wintervorräte zusammen – die Süße der Pastinaken harmoniert perfekt mit der Säure des Sauerkrauts. Sie wärmt, sättigt und ist eine ideale Möglichkeit, Lagergemüse im März sinnvoll zu nutzen. Guten Appetit!
—
[1] Zugegeben, war die Idee nicht ganz so spontan. Von derartigen Sauerkraut-Suppen hatte ich schon auf X und auch so im Internet gelesen. Wir haben ein allgemeines Rezept mit dem Knollensellerie modifiziert (und was sich bei uns anbot), was sicher den Geschmack noch etwas verfeinert hat.
[GJ.4.6] I Autorin für Text und Bilder: Gisela Jacob, 7. April 2025