Der Plan: Jetzt Grünkohl pflanzen und Ende August erste Blätter ernten.
Ein kurzes Zeitfenster
🌱 In unserem Selbstversorger Garten ist das Zeitfenster vom 25. bis 31. Juli noch einmal ein letzter wichtiger Termin für Aussaaten und für das Pflanzen vorgezogener (oder gekaufter) Jungpflanzen. Für sie besteht die Hoffnung, dass sie bei günstiger Witterung bis Ende des Jahres noch gute Erträge bringen, wobei die Betonung auf “gute Erträge” liegt. Aussäen können wir noch so manches – etwa Pflücksalat – doch bringt er keine nennenswerten Erträge mehr. Der späte Salat ist bei mir prinzipiell durch den Zuckerhut-Salat (eine Zichorie) ersetzt. Er kann jetzt noch gepflanzt werden, wenn das Jungpflanzen-Material dazu Anfang Juni gesät wurde.
Zuckerhut-Salat, er wird noch riesengroß. |
Doch kommen wir jetzt zu den lohnenden Gemüsen, welche wir jetzt noch direkt säen können.
Saaten, die sich jetzt noch lohnen
Herbst- und noch besser der Winter-Rettich
Wir können jetzt durchaus noch einen weißen Herbstrettich, wie den ‘Münchener Bier’, säen, der dann tatsächlich auch pünktlich zum Oktoberfest mit Salz zum Bier, Weißwurst, Brezn, frischem Brot und Schmalz oder Obazda serviert werden kann. Sicherer wird die Ernte (bei der jetzt schon späten Saat), wenn wir hierfür Japanischen weißen Rettich, bzw. F1-Hybriden dafür verwenden (‘Lancelot’, ‘Lorenz’, ‘Neptun’ usw.).
Allerdings kann im Kleingarten schnell das Problem auftreten, dass diese Rettiche von allerlei Krankheiten und Gewürm heimgesucht werden, was die Ernte in wenigen Tagen vollkommen unbrauchbar machen kann.
Sie sind besser, als man denkt… |
Sehr viel robuster ist der schwarze runde Winterrettich, bei dem ich auch zu F1-Hybrid-Samen rate. In der Regel haben wir mit einer Tüte Saatgut für drei Jahre ausgesorgt, denn wir müssen ja keine Massen davon kultivieren. Sechs bis zehn Stück sind für einen Normalhaushalt sicher schon ausreichend, denn mit einer gut ausgewählten Sorte ernten wir zarten Riesenexemplare.
Ich empfehle auch diese einmal mit Salz zum Bier, Weißwurst, Brezn, frischem Brot und Schmalz oder Obazda zu verkosten. Sie schmecken genauso wie die Biergarten-Sorten.
Zuzüglich hat der runde, schwarze Winterrettich noch den Vorteil, dass er sehr lange lagerbar ist.
Pflanzgemüse
Grünkohl
Für den Grünkohl wird es nun höchste Zeit. Besser ist es, wenn er um den 15. Juli gepflanzt wird.
Grünkohl Jungpflanzen Mitte Juni. Günstig ist es, wenn sie Ende Mai, Anfang Juni gesät und Mitte Juli gepflanzt werden. |
Er kommt üblicherweise auf diejenigen Beete, wo zuvor die Frühkartoffeln gestanden haben. Ich habe gestern 14 Stück in die Erde gebracht. Die Jungpflanzen musste ich alle im Gartenmarkt kaufen, da alle bisherigen Saaten von den Erdflöhen (Psylliodes, das sind kleine schwarze Käferchen) sofort nach Auflaufen weggefressen wurden. Ebenso erging es dem Chinakohl, wo nur ein einziges Pflänzchen nach der Aussaat (10. Juli) überlebt hat.
Normalerweise wird Grünkohl nicht besonders gedüngt, doch bei der jetzigen, späten Pflanzung, sollten wir die Pflänzchen verhätscheln.
Im Jahr 2022 haben bei uns junge Zwerg-Brahma tatsächlich das Insektenproblem gelöst und kein Gemüse dabei angepickt. |
Knollenfenchel
Auch der Knollenfenchel wird jetzt gepflanzt. Ich hatte ihn am 10. Juni gesät, was ein Termin ist, der bisher immer gut funktioniert hat. Ich halte mittlerweile diesen Fenchel für ein wertvolles, ergänzendes Gemüse für Selbstversorger, da die Kultur sehr sicher ist. Er gelingt immer, wenn er nicht zu dicht gepflanzt wird.
Ich verwende ihn mittlerweile gern dazu, mit ihm die Fehlstellen im Schwarzwurzel-Beet zu füllen. Leider habe ich es noch nie geschafft, dass dieses Edelgemüse (Schwarzwurzeln) durchgehend sicher aufgeht.
Dieser Winzling wird schnell aufholen. |
Blick auf die Bohne ‚Slenderette‘ am 19.6. gesät. |
Einjähriger Beifuß, Artemesia annua, bei uns ist er verwildert! |