Werden Kürbisse im September und Oktober noch reif? Die Kürbis-Wunderzeit erklärt.

Reife Kürbisse im September

Bild: September, die „Kürbis-Wunderzeit“.

Viele Gartenfreude fragen sich: Reifen Kürbisse im September oder Oktober überhaupt noch richtig aus? Die kurze Antwort: Ja – wenn ein paar Punkte beachtet werden.

  1. Bis Anfang September sollten die Früchte bereits ein jugendliches Entwicklungsstadium erreicht haben.
  2. Reife Früchte sofort ernten und noch etwa eine Woche in der Sonne nachreifen lassen.
  3. Die Pflanzen bis Mitte September weiter gut pflegen: regelmäßig wässern und nochmals düngen.
  4. Je sonniger der Standort, desto größer die Chance auf vollständig ausgereifte Kürbisse.

[Kürbisgemüse] [Tropengemüse]

Ein ungeduldiger Fehlgriff

☀️ Ich erinnere mich noch gut: Vor etlichen Jahren, Ende August, riss ich aus Frust einen schon recht großen „Halloween-Kürbis“ vom Spalier. Ich hatte ihn zu spät ausgesät und war überzeugt, dass er so spät im Jahr ohnehin nicht mehr ausreifen würde.

Doch ich irrte mich gründlich.

Das eigentliche Wunder beginnt im September

🔸 Zu allem Überfluss bemerkte ich bald, dass die kleineren Früchte, die Anfang September ausgebildet waren, dann doch plötzlich richtig Fahrt aufnahmen. Tatsächlich ist der späte Sommer eine regelrechte Kürbis-Wunderzeit.

Ab Mitte August beginnen viele Kürbisarten noch einmal kräftig neue Ausläufer zu bilden. Sie „tasten“ sich mit ihren Ranken an Orte, wo wir sie gar nicht vermuten würden – immer auf der Suche nach Sonne.

Kürbisranken mit zwei kleinen Früchten
Ende August legen oft die Kürbisse noch mal richtig los!

Kleine Früchte, große Chancen

🔸 Ranken, die über den Boden kriechen, schlagen nicht selten Wurzeln nach. Ganz in der Nähe entwickeln sich dann noch weitere Früchte.

In der Regel kann jeder faustgroße Kürbis, der um den 1. September an einem sonnigen Platz wächst, bis zum Herbst ausreifen – vorausgesetzt, wir werden nicht von frühen Nachtfrösten überrascht.

Kommt der Frost doch, erntet man eben unreif. Auch dann ist er zart und köstlich – nur eben nicht lagerfähig.

 


Die entscheidende Bedingung

🔸 Für dieses September-Wachstum gibt es allerdings eine wichtige Voraussetzung:

Ab spätestens 20. August sollten alle alten, reifen Früchte geerntet sein. Solange sie noch an der Mutterpflanze hängen, werden die jüngeren Geschwister nur unzureichend versorgt. Oft entstehen zwar ständig neue kleine Früchte, doch sie bleiben stehen oder fallen sogar ab. Besonders im Schatten stößt die Pflanze diese oft einfach ab. Das gilt, wie gesagt, wenn an der Pflanze noch „alte Kürbisfrüchte“ versorgt werden.

Reife Kürbisse im Septemer
Im Bild: ‚Hokkaido‘ und ‚Australian Butter‘. Sobald die Früchte reif sind, werden sie geerntet.

Besonders wichtig ist auch, dass wir bis Mitte September die Pflanzen regelmäßig stickstoffreich düngen und bis in die feuchteren Oktobertage hinein regelmäßig Wässern, wenn es nötig ist. Für das Gießen müssen wir angewärrmtes, also abgestandenes Wasser verwenden.

🔸 Des Weiteren gilt alles, was hier über den Freilandanbau von „tropischen Gemüsen“ im Kleingarten geschrieben wurde

Und: Selbstredend ist es, dass Kübissorten, die relativ kleine Früchte ausbilden – so um die zwei Kilogramm – eher ein Chance haben im September oder Oktober noch zu reifen, als irgendein Riesenkürbis. Typische 2-kg-Kürbisse sind:

Sie sind weithin bekannt (in der Bebilderung zu finden), vermutlich eben dadurch, dass sie eine ideale Größe für eine Mittagsmahlzeit besitzen. Der ‚Australian Butter‚ (der geriffelte oben im Bild) ist ein Neuling bei uns. Auch er hat sich bewährt und ist „samenecht“.

Aus der Not eine Tugen machen…

🔸 Werden unsere Kürbisfrüchte am Ende dann doch nicht reif und damit auch nicht lagerfähig, dann ist das auch nicht so ungeheuer schlimm. Dann verwerten wie sie halt unausgereift, wie im Beispiel unten beim Butternut-Kürbis.

In diesem Stadium sind sie sogar eine Delikatesse, beziehungsweise sind die allbekannten Zucchini auch nichts anderes, als unreife Kürbsifrüchte. Genau gesagt sind das unreife Spaghetti-Kürbisfrüchte.

 

Ganz junger Butternut Kürbis 350 Gramm
Ganz junger Butternut-Kürbis mit 350 Gramm Gewicht geerntet. Das bessere Zucchini…

 

Junger Butternut-Kürbis zerschnitten
Er hat einen leicht nussartiges Aroma.

Ein Blick auf den Jahreskreis

Mit diesen Tipps möchte ich schließen – und zugleich die Aufmerksamkeit auf den wellenartigen Ausklang der Sommertage lenken. Unsere Altvorderen kannten ursprünglich nur Frühling, Sommer und Winter. Den Herbst sah man nicht als eigene Jahreszeit. Für sie endete der Sommer erst mit Martini. Die heutigen Martinstage sind wohl Überreste früherer Erntedankfeste, die am Ende eines üppigen Sommers gefeiert wurden.

☀️ Und bis dahin dürfen wir immer wieder mit leuchtenden Spätsommertagen rechnen – seit Menschengedenken freudig genossen und keineswegs eine Erfindung des vermuteten „Klimawandels“.

🔸 auf derkleinegaren.de: Speisekürbis-Arten

🎃 G. Jacob, Erstveröffentlicht am 29.8.2025

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