Bild oben. Erbsen werden fünf Zentimeter tief gesät; alle zwei bis drei Zentimeter im Abstand und maximal zwei Reihen nebeneinander!
Welche Gemüsesorten kann man schon im März direkt ins Freiland säen? Und welche davon liefern besonders schnell die erste Ernte? Genau darum geht es in diesem Artikel – mit ein paar Überraschungen!
Diese vier Gemüse hab ich gesät…
Heute gibt es keinen allgemeinen Gartentipp – stattdessen nehme ich euch mit in meinen Garten und zeige, wie ich ganz konkret mit den ersten Freiland-Aussaaten im März starte. Je nach Witterung kann das in manchen Jahren natürlich auch erst im April geschehen. (Puffbohnen, Erbsen und Spinat könnten wir auch schon im Januar in die Erde bringen). Spätfröste sind kein Problem für diese jungen Saaten.

Wenn der März bereits mild ist und der Boden aufgetaut, sollten wir zügig mit den ersten Aussaaten im Gemüsegarten beginnen. Einige Gemüsesorten können zwar bis April warten, doch bei
- Dicke Bohne (Puffbohne),
- Zuckerschote
- Gemüseerbse (wer will, ich säe nur die Zuckerschoten)
- und Spinat
ist Eile geboten. Dafür gibt es drei Gründe:
- Optimale frühe Kultur: Diese Pflanzen gedeihen besonders gut bei früher Aussaat.
- Schließen von Erntelücken: Ihre Reifezeit fällt in den späten Mai und füllt so Erntelücken.
- Sie schaffen schnell Platz für Folgepflanzungen: Nach der Ernte wird das Beet frei für eine zweite Kultur.

Zu den bereits genannten drei Gemüsearten gesellt sich eine weniger bekannte, aber überaus lohnende Pflanze:
Er erinnert an Pflücksalat, entwickelt jedoch zusätzlich verwertbare, zarte Stängel. Dieses bemerkenswerte Gemüse ist nicht nur ertragssicher, sondern auch weitgehend resistent gegenüber Schädlingen. Bei Aussaat im März beginnt seine Erntezeit genau dann, wenn die des echten Spargels endet – ein klassisches Frühsommer-Gemüse also. Spätfröste nach der Aussaat beeinträchtigen ihn nicht. Hat sich Spargelsalat erst einmal im Garten etabliert, lässt sich sein Samen mühelos selbst gewinnen. Wie bei Kopf- und Pflücksalat setzt auch er nach einer bestimmten Entwicklungsphase Blüten und Samen an.
Was verbindet diese Gemüsearten?

Abgesehen davon, dass ihre Kultivierung im März oder April am effizientesten beginnt, eint sie eine weitere entscheidende Eigenschaft: Sie alle lassen sich problemlos aus eigenem Samen vermehren.
Die Saatgutgewinnung ist erstaunlich einfach. Schon jetzt einplanen!
Hier noch einmal die betreffenden Pflanzen:
- Dicke Bohne (Puffbohne)
- Gemüseerbse
- Zuckerschote
- Spinat
- Spargelsalat
Der Grund für die unkomplizierte Samengewinnung liegt auf der Hand: Bei Dicken Bohnen und Erbsen genügt es, die Hülsen zur Überreife gelangen zu lassen – ein Zustand, den sie relativ bald nach der üblichen Ernte erreichen.
Spinat hingegen neigt ohnehin rasch zum Schießen und bildet dabei Blütenstängel, Blüten und schließlich Samen. Bei Spargelsalat und anderen Salaten wurde die Samenreife bereits oben beschrieben.
Mutterpflanzen separat kultivieren
Ein entscheidender Punkt bei der Aussaat im März ist die strategische Platzierung der Mutterpflanzen für die Saatgutgewinnung. Es empfiehlt sich, diesen Pflanzen ein eigenes Beet zuzuweisen. Würden sie in der regulären Beetplanung verbleiben, ließe sich die Fläche nicht sofort nach der Ernte für eine Folgekultur nutzen – eine Verzögerung von drei bis fünf Wochen wäre die Folge. Ein ähnliches Prinzip gilt auch für den Grünkohl.
Überwinterter Grünkohl – Vom Wintergemüse zur Samengewinnung
Grünkohl lässt sich mit erstaunlicher Leichtigkeit aus selbst geerntetem Samen vermehren. Doch nach dem Winter präsentiert sich oft ein chaotisches Bild: Die Pflanzen stehen verstreut auf den Beeten – ein vertrautes Szenario, jedenfalls in meinem Garten.
Für die Saatgutgewinnung sollten die schönsten Exemplare – mindestens drei Stück – gezielt ausgewählt und an einem geeigneten Platz belassen oder umgesetzt werden. Ideal ist eine Stelle, an der sie im Frühsommer nicht im Weg stehen. Falls ein Umsetzen nötig ist, muss es jetzt erfolgen. Dabei ist es wichtig, die Pflanzen mit einem großzügigen Wurzelballen auszugraben, um ihr Anwachsen zu sichern.
Im April schießt der Grünkohl rasch in die Blüte. Wer ihn aufmerksam beobachtet, wird feststellen, dass seine gelben Blüten stark an Raps erinnern – ebenso wie die später heranreifenden Samenschoten.

Ein kulinarischer Geheimtipp: Sprosskohl
Übrigens sollte man den Grünkohl im Garten so lange beernten, bis er im April beginnt, aus dem Stamm heraus kleine Sprosse mit Miniatur-Brokkoli-Blütchen zu treiben. Diese sind als Sprosskohl bekannt und eine wahre Delikatesse. Natürlich entfaltet sich ihr voller Genuss erst mit der richtigen Zubereitung.
👩🍳 Zubereitung der Sprossen vom Grünkohl (oder Brokkoli mit Butter)
- Die Sprossen oder Brokkoliröschen vom Strunk schneiden, größere Stiele ggf. schälen und in mundgerechte Stücke teilen.
- In leicht gesalzenem Wasser oder im Dampfgarer 4–5 Minuten bissfest garen.
- Gut abtropfen lassen und in einer heißen Pfanne mit Butter schwenken.
- Nach Belieben mit Pfeffer, Muskat oder einem Spritzer Zitronensaft verfeinern.
Perfekt als Beilage zu Fisch, Fleisch oder einfach pur – ein Hochgenuss für Feinschmecker! 😋