Arbeitstitel: Was macht eine Terrasse mediterran?
☀️ In diesem Blog-Artikel widme ich mich der Frage, wie wir unsere Veranda oder Terrasse in ein mediterranes Paradies verwandeln können. Obwohl ich bereits viele hilfreiche Beiträge zu diesem Thema verfasst habe, möchte ich hier ganz gezielt darauf eingehen, welche Möglichkeiten uns zur Verfügung stehen, um diese besondere Atmosphäre zu zaubern.
Im Wesentlichen gibt es drei Bereiche, die wir gestalten können: die Pflanzen (inklusive dekorativer Elemente), die Farben und die Materialien, die wir für den Bodenbelag und die Möbel auswählen. Beginnen wir mit den Materialien, die den Grundstein für das mediterrane Flair legen.
Materialien, die wir verwenden sollten
Vielleicht ist dir aufgefallen, dass ich bewusst schreibe: „Materialien, die wir verwenden sollten“ und nicht „die wir verwenden müssen“. Das hat einen guten Grund: Oft erlauben die Gegebenheiten vor Ort oder das Budget keine perfekte Umsetzung. Doch keine Sorge – auch kleine Abweichungen können harmonisch in das Gesamtbild integriert werden.
Ein Beispiel: Im Süden war Holz schon immer rar. Deshalb setzt man es dort sparsam ein, wenn überhaupt. Vorherrschend sind Steinmaterialien, die wir in Häusern, Terrassenbelägen oder Einfriedungen wiederfinden. Doch stellen wir uns vor, du hast ein Gelände, bei dem nur eine Holzterrasse einen bequemen Zugang zum Garten ermöglicht. Hier steht die Zweckmäßigkeit selbstverständlich an erster Stelle.

Das bedeutet: Auch wenn Holz-Terrassen nicht typisch mediterran sind, gibt es kreative Möglichkeiten, diese stilvoll einzubinden. Ich habe hier ein Foto, das zeigt, wie zauberhaft selbst eine Holzterrasse wirken kann, wenn sie liebevoll gestaltet wird.
Ersatzweise findet sich im Süden oft geschmiedetes Metall. Zäune, Tore, Gitter, Pergolen oder Mobiliar aus Metall wirken dort selten überladen. Vielmehr strahlen sie eine schlichte Eleganz aus – eine Kunst, die wir uns zunutze machen können. Vielleicht erinnerst du dich an romantische Bilder aus dem Süden, auf denen verspielte Metallmöbel unter blühenden Bougainvilleen stehen? Genau solche Inspirationen können wir auf unsere Terrasse übertragen.
Farben, die wir verwenden sollten
Was die Farbtöne betrifft, dürfen wir ruhig ein wenig tricksen. Nördlich der Alpen fehlt uns die intensive Strahlkraft der südlichen Sonne – aber das lässt sich optisch ausgleichen. Ein guter Gartengestalter ist schließlich auch ein hervorragender Illusionist. Glaub mir, ich kenne die Kunst der Täuschung. Manchmal wünsche ich mir, nicht so geprägt zu sein, denn überall erkenne ich die kleinen Manipulationen des Alltags. Doch im Gartenbau sind solche Tricks nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich erwünscht!
Eine mediterrane Terrasse lebt von warmen, erdigen Farbtönen, die die Leichtigkeit von Sommerabenden einfangen. Terrakottafliesen oder Naturstein in Ockertönen sind dafür ideal. Ihre warme Ausstrahlung vermittelt ein Gefühl von Licht, Wärme und Geborgenheit. Dieses Ambiente lässt sich abends durch sanfte Lichtinstallationen und glitzernde Windspiele noch verstärken – wie funkelnde Glühwürmchen, die den Sommerhimmel erleuchten.

Doch zu den warmen Tönen braucht es einen farblichen Gegenpol, um eine harmonische Spannung zu schaffen. Die Komplementärfarbe zu Gelb und Orange ist Blau. Während in einigen mediterranen Ländern, wie Marokko, kräftiges Blau dominiert, empfehle ich bei uns eine sanftere Variante: Patinablau.
Dieser matte Blauton, der an verwitterte Fensterläden oder das zarte Grau-Grün von Olivenblättern erinnert, ist ideal. Er harmoniert perfekt mit den warmen Terrakottafarben und weckt gleichzeitig die Sehnsucht nach sommerlicher Mittagshitze. Auch Lavendel mit seinem beruhigenden Blau-Violett passt wunderbar in dieses Konzept. Mit diesen Farbkombinationen schaffen wir eine Terrasse, die nicht nur mediterran wirkt, sondern auch die romantischen Vorstellungen von Süden und Urlaub in uns lebendig werden lässt.

Dieses Flair der Farben in Szene setzen
Das Farbspektrum des Südens können wir an vielen Stellen unserer Terrasse einbringen, um eine harmonische und gleichzeitig lebendige Atmosphäre zu schaffen:
- Beim Terrassenbelag – etwa durch warme Terrakottatöne oder sanften Naturstein.
- Beim Mobiliar – romantische Kissen, weiche Polsterauflagen und verspielte Tischdecken können wahre Wunder wirken; ein Gleiches farbiges Geschirr.
- An der Hausfassade – eine weiße Wand lässt sich abends stimmungsvoll mit Lichtakzenten in Szene setzen.
- Bei Pforten, Holztüren und Fensterläden – hier laden Farben dazu ein, liebevolle Details zu setzen.
- Und natürlich bei den Pflanzen – ein gut platzierter Lavendelbusch im Terrakottatopf reicht oft schon aus, um das Flair des Südens einzufangen.
Pflanzen für die mediterrane Terrasse
Neben dem frischen Grün von Weinranken und Zitrusfrüchten liegt die wahre Kunst in der geschickten Kombination von Farben und Formen bei Pflanzen und Pflanzgefäßen. Lavendel, in seiner schlichten Schönheit, ist ein Klassiker, der Eleganz und Duft auf deine Terrasse bringt.
Inzwischen gibt es in Gärtnereien eine beeindruckende Auswahl an Blumen und Zierpflanzen, die mit Patinafarben verzaubern. Ob zartes Silbergrau, sanftes Blau oder mattes Grün – diese Farbpalette erinnert uns an heiße Sommertage und kühle Schattenplätze.
Doch keine Sorge: Es muss nicht alles bis ins letzte Detail Ton in Ton abgestimmt sein. Der Spruch „Wer die Regeln kennt, kann sie auch brechen“ gilt auch hier. Manchmal setzt gerade das leuchtende Rot einer Dipladenia-Blüte einen bezaubernden Kontrast zum erdigen Terrakotta.
Die richtige Wahl der Pflanzen
Weniger ist oft mehr – das gilt besonders für die Wahl der Pflanzen. Eine Ausnahme, die sich lohnt, ist jedoch der Wein. Wähle hier hochwertige Edelsorten, denn wilder Zierwein kann schnell außer Kontrolle geraten. Das Gleiche gilt für Glyzinien und Blauregen – so traumhaft sie blühen, sie erfordern viel Pflege und eine entschlossene Hand.
Rosen hingegen sind immer erlaubt! Achte darauf, duftende Sorten zu wählen, denn nicht jede Rose verströmt den betörenden Duft, der uns so sehr an laue Sommerabende erinnert.
Eine Pergola oder ein mit Grün beranktes Laubendach gehört zum mediterranen Lebensgefühl einfach dazu. Es spendet den nötigen Schatten, ohne das Licht völlig auszusperren. Doch in unserem Klima kann eine Terrassenüberdachung, die auch vor Regen schützt, oft sinnvoller sein – im besten Fall lassen sich beide Ideen kombinieren.

Mediterranes Flair trifft Funktionalität
Mediterrane Gärten bestechen durch ihre schlichte Eleganz und ihre Funktionalität. Sie sind pflegeleicht und genau darauf ausgelegt, das Leben zu genießen. Doch eine Terrasse bei uns hat oft eine etwas andere Funktion: Während sie im Süden vor allem als Ort für gemeinsame Mahlzeiten dient, ist bei uns der bequeme Liegestuhl oft die bessere Wahl – ein Plätzchen, um den Tag romantisch träumend ausklingen zu lassen.
Liebe zum Detail
Es sind die kleinen, stimmigen Details, die deine Terrasse wirklich einzigartig machen. Ein schöner Keramiktopf, ein liebevoll arrangiertes Windlicht oder ein zarter Blumenteppich können den Unterschied machen. Halte dich dabei an das Motto: Weniger ist mehr.
Und schließlich – genieße den Prozess! Freu dich an den kleinen Fortschritten, die deinem Traum von einer mediterranen Terrasse Schritt für Schritt näherkommen. Und wenn all das nicht gelingt? Nun, dann bleibt immer noch die Reise in den Süden…