Bild: Die zweite Gurkenernte aus dem Kleingewächshaus. Das war möglich, weil ich etliche Nächte lang eine Petroleumlampe zum Heizen drin stehen hatte (Bild ganz unten).
🥒 Wir haben das erste Drittel des Monats Mai erreicht und da erstelle ich gern einmal eine Liste der Gemüse, die ich jetzt bei uns im Garten ernten kann.
Die Eisheiligen [1] sind bei uns nun definitiv vorbei und es beginnt damit nicht nur ein grundlegender Wandel beim Bestellen der Gemüse (die Tropen-Gemüse sind nun “aktiviert”), sondern wir bemerken auch eine echte “Sortiments-Bereicherung”.
Wie bemerkt, sind das diejenigen Gemüse, die mittlerweile in unserer Selbstversorger-Küche bevorzugt werden. Woanders, wird die Liste sicher anders ausfallen.
Erdbeeren
Zuerst möchte ich die Erdbeeren nennen, die wie immer gern bemerkt ein Obst sind. Da sie im einjährigen Anbau (von Juli zu Juli) aber zusammen mit dem Gemüse kultiviert werden, sind sie hier mit zu nennen.
Übrigens haben wir seit 2020 einen Wechsel in den Sorten vollzogen und nun die ertragreiche Frühsorte ‘Honeoye’ auf dem Beet. Frühe Sorten haben im Kleingarten unter anderem den Vorteil, dass jetzt noch reichlich Bodenfeuchtigkeit vorhanden ist. Wenn Erdbeeren einen guten Ertrag geben sollen, dann dürfen sie nicht trocken stehen, was bei den
späteren Sorten schon mal passieren kann.
Die Gemüse
Vorweg gesagt, ist der Mai im Kleingarten noch nicht sonderlich ertragreich, zumal ich – abgesehen von den Gewächshausgurken – kein Gemüse verfrühe. Die erste Charge Kohlrabi-Jungpflanzen kaufe ich beim Gärtner, mitunter auch Brokkoli und Wirsing. Alles andere wird selbst gezogen, oft auch mit selbst gewonnenem Saatgut.
Mittlerweile versuche ich auch – wenn nicht unbedingt nötig – so wenig als möglich in Töpfen vorzuziehen. Wenn es geht, dann säe ich zur Jungpflanzen-Gewinnung ins Freiland auf ein langes, schmales Saatbeet. Diesen Streifen halte ich mir dann – wenn er frei geworden ist, für das Pflanzen der Erdbeeren vor.
Hier nun die Liste:
- Gurken (erste Salatgurken aus dem Gewächshaus)
- Knoblauch-Sticks (es sind die in Stücke geschnittenen jungen Blütentriebe)
- Knoblauch (erste ganz junge Zwiebeln)
- Kohlrabi (früh gepflanzt, sie kommen nun rasch weg)
- Meerkohl (bei Bedarf einige Blätter)
- Meerrettich (ist das ganze Jahr zu ernten)
- Perllauch, Schnittlauch, Schnittknoblauch, Koriander, Staudenfenchel
- Rhabarber
- Salatköpfe (Überwinterungs-Wintersalat)
- Spargel (Vollerntezeit)
- Spinat (muss langsam weg)
- Winterheckzwiebel (Lauch)
- Zuckerschoten (beginnt)
Was gibt eine kleine „Häusler-Wirtschaft“ sonst noch her?
Im April werden in der Regel noch etliche alte Legehennen geschlachtet, und aufgefütterte Masthähnchen. Im Mai sollte das aber erledigt sein. Im Mai kommen höchstens noch ein oder zwei alte Legehennen dazu und ansonsten hat man jeden Tag frische Eier. Mit diesen Zutaten und mit der oben stehenden Gemüseliste kann sich nun jeder nach Belieben geeignete Rezeptideen ausmalen, auf die der Selbstversorger (natürlich nur teilweise selbstversorgend) im Mai zurückgreifen kann.
Übrigens: Normalerweise hat man im Mai keine Einkellerungs-Kartoffeln mehr. Allerdings stehen an einfach lagerbaren Ernten jetzt noch Trockenbohnen für die Küche bereit – wenn man sie angebaut und nicht schon vorher verbraucht hat. Wir Kochen oder frieren wenig Gemüse ein (nur in Form von Letscho, Tomatensauce und eingemachten Gurken). Alles Weitere macht nur unnötige Arbeit und das Aroma der gefrosteten Gemüse leidet trotz gegenteiliger Behauptung – oder?
Noch ein Blick auf das Erdbeerbeet
Das ist meine Form des Mischkultur-Anbau in Reihen. Links stehen die Erdbeeren. Rechts schauen bereits frühe Buschbohnen (Sorte ‚Eisbohne‘) heraus, die zum 20. April gelegt wurden.
In der Mitte hab ich am 11. Mai Gemüsepaprika gepflanzt (selber gezogen, Sorte ‚Feher‘). Sie stehen immer zu zweit an einem Platz (soll besser sein). Vom Herbst an, bis zur Pflanzung befand sich auf diesem Paprika-Bohnenbeet temporär ein langgestreckter Komposthaufen aus Laub und Hühnermist. Der Kompost aktiviert den Boden biologisch und ein Teil des verrotteten Materials ist hier mit eingegraben. Tropische Gemüse, wie Aubergine, Tomate, Paprika und Bohnen mögen dies unbedingt!
Der Schnur entlang (Bild oben) zum Beernten, entsteht sicher bald ein schmaler Trampelpfad.
Sind die Erdbeeren Im Juli gerodet, könnten an gleicher Stelle wiederum Buschbohnen gesät werden, Rettiche oder Chinakohl. Über letzteren schrieb ich zum Korea-Video (KIMI-Kanal) ein paar recht interessante Dinge.
Bodenaktivierung durch temporären Komposthaufen (April 2024):
Das Erdbeerbeet von der anderen Seite aus gesehen und der temporäre Beet-Mulch mit Kompost. Links ist der Saatbeet-Streifen zu sehen, der Ende Juni frei wird. Ebenfalls frei wir dann das dahinterliegende Beet mit Wintersteckzwiebeln und die Erdbeerreihe rückt ein Beet weiter.
Der Schnur entlang (Foto) wurden die ersten Buschbohnen gelegt. Der Hauptanbau der Bohnen wird aber erst im Spätanbau erfolgen: Aussaat Mitte bis Ende Juli.
Erläuterungen
[1] Die Eisheiligen sind traditionell Tage im Mai, die für kaltes Wetter und späte Fröste bekannt sind. Sie treten normalerweise zwischen dem 11. und 15. Mai auf und werden nach bestimmten Heiligen benannt, wie zum Beispiel Mamertus, Pankratius, Servatius und Bonifatius. Diese Tage werden traditionell als Richtlinie verwendet, um mit dem setzen von empfindlichen Pflanzen im Freien zu warten, da Frostschäden drohen könnten.
[2] Es sind Nachfahren der ungarischen Paprika-Sorte ‚Feher‘. Sie brauchen nicht angestäbt werden. Bei mir gedeihen sie Samenecht.
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Bild: Heute oft vermisste deutsche Wertarbeit. Eine Sechzig Jahre alte Petroleumlampe im Gurkengewächshaus. Diese Lampen geben nicht nur Licht, sondern nebenher auch ordentlich
Wärme und sind bei Stromausfall in vielerlei Hinsicht für jedermann ein universeller Notbehelf im Haushalt (für unsere neue Zeit des Fortschritts).