Erdbeeren im Angebot

Bild: Erdbeeren aus dem regionalen Angebot.

Erdbeeren im Juni: Beste Zeit für Marmelade und Konfitüre

Etwa zwischen dem 10. und 20. Juni beginnt jene wunderbare Zeit, in der Erdbeeren nicht nur in Supermärkten, sondern auch auf regionalen Märkten und in Obstbaugebieten zu besonders günstigen Preisen angeboten werden. Für alle, die gerne ihre eigene Erdbeermarmelade oder -konfitüre zaubern, bietet sich jetzt die perfekte Gelegenheit, hochwertiges (also etwas überreifes) Ausgangsmaterial im Sonderangebot zu ergattern.

Wer zudem über eine kleine „Sommerküche“ im Garten oder auf dem Balkon verfügt, kann diese ideal zum Einkochen nutzen – vor allem, da die Abende derzeit lang und meist noch angenehm mückenarm sind. Marmeladekochen unter freiem Himmel hat seinen ganz eigenen Charme.

Juni-Aussaat im Selbstversorgergarten: Jetzt wird gesät

Zwischen dem 10. Juni und der Sommersonnenwende (21./22. Juni) stehen im Selbstversorgergarten außerdem einige wichtige Aussaattermine an. Bei mir hat es sich fest etabliert, in diesem Zeitraum Knollenfenchel und Zuckerhut-Salat vorzuziehen. Und wenn noch ein freies Beet lockt, kommen ein paar Reihen Stangenbohnen direkt in die Erde.

Aussaat in dieser Zeit:

– Knollenfenchel (zur späteren Pflanzung)
– Zuckerhut-Salat (ebenfalls zur späteren Pflanzung)
– Stangenbohnen (Direktsaat)


Grünkohl und andere Kohlarten: Jetzt wird’s höchste Zeit

Wer jetzt noch keinen Grünkohl, Brokkoli oder andere Kohlarten für die spätere Pflanzung ausgesät hat, sollte sich sputen – die Uhr tickt.

Gerade beim Grünkohl, der im Selbstversorgergarten als eines der zuverlässigsten Wintergemüse geschätzt wird, liegt mein traditioneller Aussaatzeitpunkt eigentlich gegen Ende Mai. Dieses Jahr jedoch habe ich ihn ungewöhnlich früh ausgesät – nämlich schon am 30. April. Hintergrund war ein Hinweis, den ich in einem alten Gartenbuch (von 1882) entdeckte [1]:

„Die Kultur ist sehr einfach. Man sät vom April bis Mai und pflanzt von Juni bis Ende Juli.“

Grünkohl pikiert: Ein Zwischenquartier mit Vorteil

Meine kleinen Grünkohlpflänzchen habe ich tatsächlich Anfang Juni pikiert – vorerst in ein Zwischenquartier. Dort warten sie nun geduldig auf ihren endgültigen Standort, der in etwa vier Wochen frei sein dürfte. Da die Pflänzchen bis dahin bereits eine beachtliche Größe erreicht haben, kann ich sie tiefer als üblich setzen und dazu noch Anhäufeln.

Das macht sie nicht nur robuster gegenüber Trockenheit, sondern verleiht ihnen auch mehr Standfestigkeit – ein nicht zu unterschätzender Vorteil.

Denn wer kennt es nicht? Ein feuchter Dezembertag, nasser Schnee auf den Blättern, ein kräftiger Windstoß – und schon liegen die stattlichen Pflanzen im Beet darnieder. Aber mit etwas Voraussicht lässt sich auch das verhindern.

Grünkohl Jungpflanzen
5. Juni … es wird höchste Zeit den Kohl vom Saatbeet zu holen…

 

Verpflanzter Grünkohl
Hier im Knoblauchbeet ist zum 1. Juni Platz geworden…

Übrigens:

Porree im Zwischenquartier: Ein bewährter Trick für kräftige Pflanzen

In gleicher Weise wie beim Grünkohl verfahre ich auch mit dem Porree: Er wurde Mitte April ausgesät und Anfang Juni zunächst nur provisorisch verpflanzt.

Diese Methode – das Zwischenpflanzen vor dem endgültigen Standort – hat sich bei vielen Kulturen bewährt. Besonders bei Kohlgewächsen, Zwiebeln und Laucharten sorgt das Umpflanzen (ein- oder zweimal) dafür, dass die Pflanzen kräftiger und widerstandsfähiger heranwachsen. Ein einfacher Trick, den man sich als Selbstversorger zunutze machen sollte!

Verpflanzter Porree
Temporär verpflanzter Porree

Schnittporree aus Elefantenknoblauch: Eine ungewöhnliche Züchtung

An dieser Stelle sei ein kleines botanisches Experiment erwähnt, das bei mir mittlerweile zur festen Gartenpraxis geworden ist: Mein Porree – oder besser gesagt: Schnittporree – entstammt einer eigenen Züchtung. Ausgangspunkt war der Elefantenknoblauch, den ich habe blühen und Samen bilden lassen.

Aus diesen Samen entwickelte sich ein besonders wüchsiger Lauch, der nicht ausgegraben, sondern wie Schnittlauch geerntet wird: Man schneidet die Stangen über dem Wurzelansatz ab, sodass der untere Teil im Boden verbleibt.

Das Ergebnis ist erstaunlich: Der Porree treibt erneut aus und kann ein zweites Mal geschnitten werden. Im Winter bleibt er im Beet stehen – robust und ausdauernd. Und dann, in der nächsten Vegetationsperiode, beginnt der Zyklus von Neuem: Aus dem Porree wird wieder ein Knoblauch. Eine faszinierende Kulturpflanze mit eigenem Rhythmus – fast schon eine kleine gärtnerische Legende.

Schnittporree
„Schnittporree“ aus Elefantenknoblauch gezogen

Quellen und weitere Hinweise

[1] JÄGER, H.; Illustriertes Gartenbuch von H. Jäger; (4. Auflage), Hannover 1882; Seite 403

Online lesen (Internetarchive) Allgemeines Illustriertes Gartenbuch von H. Jäger

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