Bild: Das Trocknen der Tomaten funktioniert am besten in den ersten 14 Tagen im August. Danach lässt die Kraft der Sonne spürbar nach.
🍅 Heute werfen wir einen Blick in unseren kleinen Selbstversorgergarten, um zu sehen, was typischerweise im August geerntet wird. Das Angebot hat sich nun wieder grundlegend verändert, und folgende Ernte steht in großen Mengen an (beginnend mit den umfangreichsten Ernten):
- Zucchini und bereits auch
- Hokkaido-Kürbisse
- Tomaten
- Paprika
- Rote Bete (erste Saat 2. Aprilhälfte)
- Auberginen
- Bohnen (Stangenbohnen)
- Gurken
- Zuckermais
- erste Pastinaken (wenn unbedingt nötig)
- erster Porree-Lauch
- etwas Salat
- Lauchzwiebeln und Schnittlauch
- Stangensellerie
- allerlei Würzkräuter
Obst: Frühe Apfelsorten, Pfirsiche, Mirabellen und Zwetschgen, Himbeeren und Brombeeren
Und: Schnittblumen in rauen Mengen
Frisch aus dem Hühnerstall: Eier

In der Warteschleife
Noch in der Warteschleife sind:
- Pastinaken
- Schwarzwurzeln
- Knollensellerie
Diese könnten theoretisch jetzt schon geerntet werden, doch es ist besser, sie für den Winter auf dem Beet stehen zu lassen.
Nicht angebaut: Möhren und Meterbohnen
In diesem Jahr haben wir bewusst auf den Anbau von Möhren verzichtet, obwohl sie jetzt verfügbar wären. Da unsere Möhren immer stark von Möhrenfliegen befallen werden, kaufen wir sie stattdessen in Bio-Qualität im Supermarkt. Zudem haben andere Gemüsesorten ihren Platz in unserer Küche eingenommen, sodass Möhren kaum noch benötigt werden.

Das andere Gemüseangebot im eigenen Garten
Es ist wichtig zu verstehen, dass das selbst angebaute Gemüseangebot nicht dem im Supermarkt üblichen Sortiment entsprechen muss. Dort werden vor allem Produkte angeboten, die sich agrotechnisch leicht produzieren, transportieren und lagern lassen. Das soll nicht heißen, dass dies ein Mangel ist, doch im eigenen Garten können alternative Strategien verfolgt werden.
1. Leicht anzubauen
Ich bevorzuge Gemüsearten, die robust gegen Krankheiten und Schädlinge sind, sodass der Einsatz von Insektiziden und Fungiziden überflüssig wird. Ideal ist es – aber kein Muss – wenn ich das Saat- und Pflanzgut selbst gewinnen kann.
2. Immer verfügbar
Ein weiteres Kriterium bei der Auswahl unserer Gemüsesorten und der Kulturzeit ist, dass wir das ganze Jahr über möglichst gleichmäßige Ernten haben wollen. Massenernten, nach denen wir stundenlang in der Küche stehen, um einzumachen, gehören der Vergangenheit an. Wir produzieren nur einmal einen großen Topf mit Tomatensauce und einen mit Letscho. Auch das Einfrieren von Gemüse beschränkt sich auf ein Minimum. Obst und Gemüse kommen möglichst immer frisch aus dem Garten in die Küche.
Ein Teil der Tomaten werden auch getrocknet. In voller Sonne geh das jetzt noch gut 14 Tage (dann lässt die Kraft der Sonne nach). Dazu kommen die geviertelten und etwas gesalzenen Tomaten auf ein Backblech (was sich in der Sonne erhitzt) … und dort trockenen sie relativ rasch. Nachher werden sie in Öl eingelegt. Fertig.
3. Edelgemüse
Immer mehr tendieren wir dazu, edlere Gemüsearten anzubauen, wie:
- Spargel
- Schmackhafte Frühkartoffelsorten
- Zuckerschoten
- Junge Dicke Bohnen
- Knoblauch-Blüten
- Knoblauch-Edelsorten
- Meterbohnen
- Spargelsalat
- Schwarzwurzeln usw.
Eie komplette Seite zu dieser Thematik findest du hier.
Im August ist die Auswahl an echtem Gourmet-Gemüse überschaubar – dafür umso kostbarer.
Auf den Teller kommen jetzt zarte Prinzessbohnen, schlanke Meterbohnen (siehe Bild oben) und ein paar letzte, edle Frühkartoffeln, sortenabhängig geerntet.
Neu im Reigen: junge Butternut-Kürbisse (Muskatkürbisse). Schon beim Aufschneiden duftet ihr festes, goldgelbes Fleisch verführerisch. Im Geschmack erinnern sie an feine Champignons – und sind damit ein echtes Highlight der Sommerküche. Theoretisch vergleichbar mit Zucchini, aber aromatisch unvergleichlich.

So sehr ich den jungen Butternut-Kürbis auch in den Himmel lobe – die guten alten Zucchini bleiben ein zuverlässiger Schatz im Gemüsegarten.
Sie tragen verlässlich und reichlich, vorausgesetzt, man gönnt sich den Luxus von fünf bis sechs Pflanzen.

Saisonale Gemüse: Auf die geschickte Zubereitung kommt es an
Es geht nicht darum im Garten das gängige Supermarktangebot an Gemüsen nachzubilden. Viel wichtiger ist, dass wir in der Lage sind, das saisonale Gemüse schnell und schmackhaft zuzubereiten. Wie ich in unseren Publikationen oft betone: Ein Selbstversorger sollte auch ein guter und schneller Koch sein. Zum Abschluss noch ein Tipp für die Küche:
Pfannen-Rezept: Zucchini in Knoblauchöl
Jetzt für der Zucchini-Zeit habe ich noch ein wirklich schnelles und einfaches Rezept.
- Dafür benötigt man nur angesetztes Knoblauchöl, das man an klein hehobelte Zucchinistücke in die Pfanne zum Anbraten gibt.
- Gewürzt wird mit Salz und Pfeffer.
- Wer möchte, kann auch etwas Zwiebel hinzufügen. Das Pfannengericht servieren wir mit Butter und Brot, mit Nudeln oder Reis – oder mit Bratnudeln oder Bratreis vom Vortag.
Fertig – und guten Appetit!
Noch mehr Infos zum Rezept und worauf es besonders ankommt.
Noch der Blick in den Gemüsegarten

Zum Bild:
- Links ist eine Reihe Rote Beete zu sehen und (vorn) ein paar Buschbohnen
- Es folgt eine Reihe mit Gemüsepaprika (vorwiegend Sorte ‚Feher‘)
- Es folgt eine Reihe mit Buschbohnen (Sorte ‚Eisbohnen‘, Gemüsebohnen), die jetzt nur noch als Trockenbohnen ausreifen. Im September wird hier Knoblauch gepflanzt.
- Rechts von diesen drei Reihen sehen wir die Ende Juni gepflanzten Erdbeeren,
- daneben Zuckerhut-Salat.
- Rechts am Rand finden sich noch Rote Bete, daneben (nicht mehr im Bild) Chinakohl und die Saaten von Anfang August.
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🍅Thomas Jacob, 11.8.2024, überarbeitet am 10.8.2025